Dassanowsky Elfi von; Filmproduzentin, Kulturberaterin, Sängerin und Pianistin
Geb. Wien, 2. 2.1924
Gest. Los Angeles, Kalifornien, USA, 2.10.2007
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Leopold v. Dassanowsky, Beamter der Wiener Finanzlandesdirektion und später im österr. Handelsministerium; Mutter: Anna, geb. Grünwald.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe geschieden. Nach ihrer Heirat 1955 ließ sich E. D. in New York und später in Los Angeles nieder. Sohn: Robert (*1960), Prof. Dr., Germanist, Filmhistoriker, Schriftsteller und Filmproduzent.
Ausbildungen: Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, Klavierstudium mit Liszt-Protegé und Konzertpianist Emil v. Sauer, Gesang mit Paula Mark-Neusser, Schauspiel mit Eduard Volters und Wilhelm Heim.
Laufbahn: 1941-42 Klaviertrainerin für Curd Jürgens und Karl Hartl. Da sie sich weigerte, NS-Organisationen beizutreten, musste sie den doppelten Arbeitsdienst leisten.1944 lehnt E. D. ein Vertragsangebot der UFA-Berlin ab. 1946 Operndebüt als Susanna in Mozarts „Figaros Hochzeit“ im Stadttheater St. Pölten. 1947-49 Repräsentantin für die Wiener Musikkultur mit Soloaufführungen für die alliierten Oberkommissare. Ansagerin für Forces Broadcasting und BBC. 1946-50 Gastrollen in „Carmen“, „Cavalleria Rusticana“, „Die Fledermaus“, „Il Trovatore“, „Das Dreimäderlhaus“ u. a. 1946-51 Mitgründerin und angestellte Produzentin von Belvedere-Film Wien. Filme co-produziert u. a.: „Die Glücksmühle“, „Wer küsst wen?“, „Der Leberfleck“, „Märchen vom Glück“. Mitbegründung von Musiktheaterbühnen („Das Podium“ in Wien). 1948-53 Star in zahlreichen Operettenrevuen. 1950 Operettentour mit Ensemble Nyari durch West-Deutschland. 1951-52 Verwalterin und Casting- Dir. bei Phoebus International Films in Hamburg. Weiters gab E. D. Klavier- (als Paderewski-Methode Spezialistin) und Gesangsunterricht in New York und Los Angeles. Stimmtrainerin in Hollywood unter Otto Preminger, Geschäftsführerin und Beraterin bei österr.- amerik. kulturellen Angelegenheiten. Ab 1999 Co-Produzentin (mit Sohn Prof. Dr. Robert Dassanowsky) der wieder gegründeten Belvedere-Film in Los Angeles und Wien. Executive-Produzentin u. a. von dem preisgekrönten Kurzfilm „Semmelweis“ (2001), UNESCO „Artist for Peace“ Kandidatin 2007. Ihr Buch „Elfi, oder die Puppe unter dem Tisch. Skizzen einer Autobiographie“ blieb unvollendet.
E. D. wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Ihr Sohn gab im November 2007 bekannt, dass eine Elfi- von- Dassanowsky- Stiftung zur Unterstützung junger Filmemacherinnen geplant sei.
Ausz., Mitglsch.: 1990 Dipl. Academia Culturale d’Europa, Italien. 1991 Österr. VZ in Gold. 1996 Ehrenmed. d. Stadt Wien. 1996 Ehrenurkunde d. Stadt Los Angeles u. d. Staates Kalifornien. Senat d. Staates Kalifornien erklärte den 2. Feb. 1966 zum Elfi v. Dassanowsky Tag. 1997 UNESCO Mozart Medaille. 1998 Ehrenmedaille des Österreichischen Filmarchivs. 1998 Verleihung d. Titels „Professor“ durch d. österr. Bundespräs. 2000 „Living Legacy Award“ d. US- Women’s International Center (WIC). 2001 Ernennung zum Chevalier des Ordre des Arts et des Lettres (Frankreich), 2002 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien, 2005 Silbernes Ehrenzeichen des Auslandsösterreicher-Weltbundes. Mitglied des Verbands Österr. Filmproduzenten, Women’s International Center, Austrian American Council/West (USA), Austrian American Film Association u. div. intern. Kulturges.
L.: Berger 2001, Dassanowsky 1999, Hoffmann 1997, Preinsack 2004, Ulrich 1999, Ulrich 2004, Whitesell 1996, Wikipedia, www.aeiou.at, www.belvederefilm.com