Cleve Fanny

geb. Löwy; Sängerin
Geb. Ybbs a. d. Donau, NÖ, 22.3.1893
Gest. Youngstown, Ohio, USA, 10.6.1971

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Rabbiners Adolf Löwy und seiner Frau Theresa, geb. Freund; Schwester; Bruder: Felix (*1890), Philosophiehistoriker, 1923-38 Redakteur der „Neuen Freien Presse“; F. C. und ihr Bruder Felix trugen aus heute unbekannten Gründen den Familiennamen Cleve, über den Familiennamen ihrer Schwester ist nichts bekannt.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1923/24 kurze Ehe mit Johann Heinrich „Peter“ Suhrkamp, Verleger.
Ausbildungen: Gesangsausbildung bei Lilli Lehmann in Wien.
Laufbahn: Operndebüt 1917 in Straßburg. Danach am Stadttheater Freiburg im Breisgau, Landestheater Darmstadt (ca. 1920 bis 1923), Kölner Oper, Große Volksoper in Berlin und zwischen 1925 und 1932 an der Oper in Leipzig, wo sich F. C. zu einem stadtbekannten Star entwickelte. Gast der Dresdner und Wiener Staatsoper. Stand in vielen „klassischen“ Sopranistinnen-Rollen auf der Bühne (z. B. Gräfin „Figaros Hochzeit“, Donna Anna „Don Giovanni“, Tosca, Elsa „Lohengrin“), war aber auch an zeitgenössischen Produktionen beteiligt (Hermann Wetzlers „Die baskische Venus“ 1927, Erwin Dressels „Der Rosenbusch der Maria“, Ernst Kreneks „Jonny spielt auf“). Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 kurzer Aufenthalt in Prag, danach Rückkehr nach Wien, wo sie u. a. 1934/1935 an der Wiener Volksoper wirkte. 1938 Flucht in die USA, wo sie zunächst in New York lebte. F. C. gelang der Anschluss an die US-amerikanische Opernszene nicht. Sie erteilte zunächst in New York Gesangsunterricht, musste jedoch aus finanziellen Gründen z. B. als Buch- und Notenbinderin sowie in Altersheimen arbeiten. 1956 erhielt F. C. eine Unterstützung des SDR-Künstlerfonds. Der Süddeutsche Rundfunk hatte 1951 aus Mitteln des Werbefunks diese Einrichtung ins Leben gerufen, die einer großen Anzahl von notleidenden exilierten Künstlern und Wissenschaftern sowie deren Angehörigen finanzielle Hilfe gewährte. Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre Gesangslehrerin an der Dana School of Music der Youngstown University, Ohio. Regisseurin kleinerer Musiktheaterproduktionen der Universität. Zudem gab sie Gesangsworkshops, etwa am Hoyt Center in New Castle (PA).

Werke

Literatur / Quellen

Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Personenmappe).
L.: Henck/Kurzmann-Leuchter 2004, Kutsch/Riemens 1977, Pasdzierny 2008, Maurer Zenck/Petersen 2005

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