Claudia von Medici

Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol
Geb. Florenz, Italien, 4.6.1604
Gest. Innsbruck, Tirol, 25.12.1648

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Großherzog Ferdinand I. von Toskana und Christine von Lothringen.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1621 in erster Ehe Francesco Ubaldo della Rovere, Herzog von Urbino, und wurde 1623, erst 19-jährig, Witwe. 1626 heiratete sie Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol (†1632) und bekam fünf Kinder: Ferdinand Karl (*1628); Sigmund Franz (*1630); die als Kind verstorbene Maria Eleonora; Isabella Klara (*1629) und Maria Leopoldina (*1632).
Laufbahn: Nach dem frühen Tod Leopolds regierte C. M. 1632-46 mit einem fünfköpfigen Ratskollegium (darunter W. Biener) anstelle ihres unmündigen Sohnes Ferdinand Karl (*1628). C.s. Regierungszeit war geprägt von der permanenten Bedrohung Tirols durch den 30-jährigen Krieg. Der andauernden Kriegsgefahr Rechnung tragend, ließ C. zunächst die nördlichen Grenzfestungen verbessern bzw. bei Scharnitz die mächtige Talsperre der nach ihr benannten „Porta Claudia“ erbauen, welche bis 1825 bestand. Sie reformierte die Tiroler Landesverteidigungsordnung und förderte trotz der unruhigen Zeit den Handel. Insbesondere zeigte sich dies bei der Schaffung des Brixner Merkantilmagistrates (1635), einer Messe- bzw. Marktgerichtsinstanz, welche bis 1850 die reibungslose Abwicklung der international besuchten Bozner Messe organisierte. Besondere Förderung erhielt das kulturelle Leben Tirols durch ihre initiative Mitwirkung an der Schaffung des ersten festen Hof-Theater- und Opernhauses durch Erzherzog Leopold V. 1629/30 in Innsbruck. Sie brachte eine Reihe italienischer Künstler und Geistlicher an den Innsbrucker Hof und schuf damit die Voraussetzung für das prunkvolle Barocktheater im 17. Jahrhundert. Sie wurde in der Jesuitenkirche in Innsbruck begraben.

Werke

Literatur / Quellen

Frauen in Innsbruck, Hamann 2001, Hirn 1898, Huter 1927

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