Chum Regine
Geb. Wien, 1.4.1923
Gest. Wien, 9.8.2007
Herkunft, Verwandtschaften: Erstes von zwei Kindern des Ehepaares Waringer.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratet 1947; ein Sohn (*1959); eine Tochter (Ruth *1961).
Ausbildungen: 1938 aus rassistischen Gründen von der Schule verwiesen, sie erhält dadurch kein Abgangszeugnis der Hauptschule.
Laufbahn: Die Familie wird nach dem „Anschluss“ aus der Wohnung vertrieben, das gesamte Mobiliar wird konfisziert. R. Ch. wurde in einer Flaschenreinigungsfirma dienstverpflichtet, schloss sich einer Widerstandsgruppe um Walter Kempf an, die sich aus den erwachsenen Kindern bereits verhafteter kommunistischer Widerstandskämpfer zusammensetzte. Sie verteilte gemeinsam mit anderen Mädchen Flugzettel gegen den Nationalsozialismus und den Krieg und wurde 1942 verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach der Haftentlassung 1943 unterstützte sie jüdische Familien, die im Sammellager Kleine Sperlgasse (Wien-Leopoldstadt) auf ihre Deportation warten mussten, mit Lebensmitteln. Dabei wurde sie 1944 neuerlich festgenommen und im September 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Von dort wurde sie Ende Oktober 1944 nach Ravensbrück überstellt. Später wird sie der Zwangsarbeit bei Siemens & Halske zugeteilt. Während eines Evakuierungsmarsches gelang ihr am 27.4.1945 mit zwei weiteren Wienerinnen die Flucht. Ende Juli 1945 kehrte sie nach Wien zurück. R. Ch. war jahrzehntelang als Zeitzeugin aktiv. Sie betätigte sich u. a. im Rahmen des ZeitzeugInnenprogramms des Unterrichtsministeriums und begleitete viele Jahre lang die Studienreisen der Gesellschaft für politische Aufklärung nach Auschwitz-Birkenau.
Mitglsch.: Mitglied im KZ-Verband, Auschwitzer und Ravensbrücker Lagergemeinschaft.
Werke
Literatur / Quellen
Qu.: Erzählte Geschichte, DÖW.
L.: Regine Chum (1923-2007) In: DÖW Mitteilungen, Folge 183, 2007, S. 6, Amesberger/Halbmayr 2001, Bd. 2, http://www.ravensbrueck.at/