Braun-Prager Käthe, Ps. Anna Maria Brandt; Lyrikerin, Schriftstellerin und Essayistin
Geb. Wien, 12.2.1888
Gest. Wien, 18.6.1967
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Eduard Braun (†1935), Buchhalter; Mutter: Caroline, geb. Kohn (1860-1961); Geschwister: Felix und Robert Braun, beide Schriftsteller.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1917 Heirat mit Dr.phil. Hans Prager (*1887), Shakespeare- und Dostojewski-Forscher; Tochter: Ulrike Felicitas, verh. Popovics (*1920).
Ausbildungen: Volksschule und Höhere Töchterschule in Wien. 1907: Staatsprüfung in Stenographie.
Laufbahn: Tätigkeit als Bankbeamtin bei der Creditanstalt und Privatlehrerin, ab 1920 als Schriftstellerin und Malerin aktiv. Sie übersetzte Briefe von John Keats an seine Braut Fanny Brawne ins Deutsche. (erschienen im „Merker“, 1914). Nach ihrem freiwilligen Ausscheiden aus der Creditanstalt war sie als Schriftstellerin tätig. Sie veröffentlichte in der „Kölner Zeitung“, NFP u. a. 1928 begründete sie die „Literarische Frauenstunde“ bei Radio Wien. 1930-1938 veranstaltete sie literarische Kurse und Abende, daneben Vortragstätigkeit im Hotel de France und Abenddiskussionen im eigenen Haus. Sie hielt Vorträge an den Rundfunksendern Breslau, Berlin u. a. und veröffentlichte Gedichte in der von Elisabeth Langgässer herausgegebenen Anthologie „Frauengedichte der Gegenwart“ (Leipzig 1933) sowie in „Österr. Lyrik der Gegenwart“ (1934). Im Februar 1939 Emigration nach GB gemeinsam mit F. Braun. Dort Kurse über österreichische Musik, die zum Teil von BBC übernommen wurden. Sie arbeitete auch als Malerin. Trennung von Hans Prager. 1951 Rückkehr nach Österreich. Freie Schriftstellerin und Mitarbeiterin österreichischer und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften. Vorwiegend als Lyrikerin, aber auch als Herausgeberin, Übersetzerin und Malerin tätig. Sie beteiligte sich mit ihren Bildern an mehreren Kollektivausstellungen in Wien, Salzburg und Zagreb. Sie übersetzte aus mehreren Sprachen, u. a. aus dem Englischen die Charles-Dickens-Biographie von Eleonor Graham (Wien 1954).
Ausz., Mitglsch.: 1938 Marianne-Hainisch-Preis,1957 Theodor-Körner-Preis,1958 Förderungspreis des Wiener Kunstfonds. Preis der Zentralsparkasse. Mitglied des P.E.N.-Clubs (Österr. und Engl.), Ehrenmitglied des Lyzeumsklubs, Vorstandsmitglied des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Österreichs. Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Teilnachlass; ÖNB, HAN Kryptonachlass im Nachlass von Felix Braun, Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Bei der Kerze“ (1929), „Verfrühter Herbst“ (1932), „Ahnung und Einblick“ (1937), „Das Haus in der Landskrongasse. Jugenderinnerungen“ (1948), „Stern im Schnee“ (1949), „Reise in die Nähe. Aus einem englischen Tagebuch“ (1954), „Visionen aus dem Alltag“ (1958), „Die Mondwolke“ (1963), „Ruhe in der Ferne“ (1972)
L.: Bamberger 1966, ÖNB 2002, Bolbecher/Kaiser 2000, Hall/Renner 1992, Langer 1957, Schmid-Bortenschlager 1982, Spiel 1976, Wall 1995, Wall 2004, Wedel 2010, www.aeiou.at