Borowicka Silvia; Philosophin
Geb. Salzburg, Sbg., 1907
Gest. 1979
Ausbildungen: Studium der Philosophie an der Universität Wien bei Moritz Schlick.
Laufbahn: Angeblich ist S. B. die Geliebte von Schlick. Als die Beziehung zerbricht, behindert er sie in ihrem Weiterkommen und lehnt ihr Dissertationsthema ab. Sie dissertiert später bei Robert Reininger über „Untersuchungen der Begriffe des Angenehmen und Schönen“. Johann Nelböck, ein von ihr abgewiesener Verehrer, weiht sie in sein Vorhaben ein, Moritz Schlick erschießen zu wollen, was sie unterstützt und an Schlick weitergibt. Schlick erkennt den Ernst der Lage, beide werden in die Psychiatrie eingewiesen. Sie wird von Otto Pötzl als „ein nervöses, charakterologisch etwas absonderliches Mädchen“ eingestuft (Stadler, S. 869). Der Aufenthalt in der Psychiatrie habe allerdings ihr Urteilsvermögen verbessert, weshalb Pötzl dem Gericht rät, S. B. das Philosophiestudium beenden zu lassen. Ein Jahr darauf kommt es zu einem folgenreichen Zusammenstoß zwischen Schlick und Nelböck, ein Streit ergibt sich und Nelböck erschießt Schlick in der Universität. S. B. lebt später in Mährisch-Schönberg, Kattowitz und Graz. Im Jahr 1945 kehrt sie nach Wien zurück.
W.: „Eine Untersuchung des Begriffs des Angenehmen und Schönen. Phil. Diss. Wien“ (1931)
L.: Dissertationsverzeichnis, Grieser 2003, Stadler 2001