Blanca (Blancha) de Calderiis; Dienerin der österreichischen Herzogin und deutschen Königin Isabella (Elisabeth) (von Aragón) (†1330)
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: B. d. C. gehörte zur aragonesischen Dienerschaft, die Isabella von Aragón (†1330) aus ihrer Heimat mitbrachte, als sie Friedrich den Schönen Herzog von Österreich (†1330) und von 1314-1330 deutscher König heiratete. B. hat ihre Söhne zurückgelassen als sie aus Pflichtbewusstsein mit Isabella in die Fremde ging, wenngleich die Sorge um diese sie quälten. Aus Dankbarkeit ob ihrer treuen Dienste empfahl Isabella in einem Schreiben vom 19. Juni ihrem Vater die Söhne B.s an. B. und Bonanat Cardona waren die einzigen, die auch noch dann bei der österreichischen Herzogin verbleiben durften, als angesichts der Auseinandersetzungen zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayer die Geldmittel immer knapper wurden und die aragonesische Dienerschaft entlassen werden musste. Von B. ist ein Brief an Isabellas Vater König Jayme (Jakob) II. von Aragón (1264-1327) vom 20. Juni 1315 überliefert. Bitter klagt sie, dass sie allein in Deutschland zurückbleiben muss und sie habe Angst, ihr Seelenheil zu verwirken, da der Beichtvater der Königin auch abgereist sei und sie nicht genug Deutsch verstehe, um einen deutschsprachigen Priester beichten zu können. Sie bittet den König bei einer Gesandtschaft ihre Söhne zu nehmen, damit sie diese wiedersehen kann. Der König antwortete selbst seiner geliebten B. (dilecte suae Blanche de Calderis) und versucht sie damit zu trösten, sich ihrer treuen Dienste zu erfreuen. Isabella scheint, B. nur ungern entbehrt zu haben, denn ein Bittgesuch an den König um ihre Entlassung Ende des Jahres 1315 wird wohl abschlägig beschieden worden sein, denn ein Jahr später ist sie noch immer im Dienst. Aus einem Brief des Bonanat Cardona an seine in die Heimat entlassenen Cousine Alamanda Sapera geht hervor, dass sie mit dem Leben bereits abgeschlossen hat und nur noch den Wunsch hegt, in heimatlicher Erde bestattet zu werden. Ihre Hoffnung ist noch, dass ihre Söhne sie holen würden und sie nach Aragón bringen würden.
L.: Acta Aragonensia 1908, Krieger 1994, Schrader 1915, Zeissberg 1898, Zeissberg 1898a

Ingrid Roitner