Birell Tala, auch Talusha, geb. Natalie Bierl; Schauspielerin
Geb. Bukarest, Rumänien 10.9.1908
Gest. Landstuhl, Rheinland-Pfalz, Westdeutschland (Deutschland), 17.2.1958
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: österreichische Baroness; Vater: serbischer Geschäftsmann.
Ausbildungen: Erhielt privaten Schauspiel- und Musikunterricht.
Laufbahn: Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie in Berlin, wo sie eine Privatschule besuchte. Nach einem kurzen Filmauftritt 1926 absolvierte T. B. Auftritte am Großen Schauspielhaus Berlin. Ihre Bühnenkarriere führte sie aus Deutschland nach Österreich, wo sie eine eigentlich für Marlene Dietrich vorgesehene Rolle bekleidete. Sie spielte in mehreren Filmen mit, unter anderem im österreichischen Film „Die Tat des Andreas Harmer“. Im Jahr 1931 ging T. B. in die USA und nach Hollywood, wo sie, die kühle Blondine mit glamouröser Ausstrahlung, als nächste Greta Garbo gefeiert wurde. Sie bekleidete zahlreiche Hauptrollen und war v. a. in Thrillern und in frühen Frauengefängnisfilmen zu sehen. Viele ihrer Rollen waren mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus verbunden. So spielte sie u. a. eine mutige Russin in „China“ (1943), die Résistance-Kämpferin Madame Bouchard in „Till We Meet Again“ (1944), die NS-Ärztin Elise Bork in „Jungle Queen“ (1945) und die französische Abenteurerin Yvette Aubert in „Women in the Night“ (1948), die eine extreme Nazieinheit in Shanghai unterwandert und schließlich ihr Leben opfert, um die Welt vor der Zerstörungskraft einer Massenvernichtungswaffe zu retten. Zuletzt war sie nur noch in Nebenrollen zu sehen. Mitte des Jahres 1948 ging T. B. zurück nach München, wo ihre Mutter lebte. Drei Jahre später wurde sie von der in Nürnberg ansässigen Special Service Headquarters of the U.S. Army mit der Produktion von Theaterstücken für in Deutschland, Frankreich und Österreich stationierte U.S.-amerikanische Soldaten beauftragt. Als „Field Entertainment Supervisor“ kümmerte sie sich um die Aufführungen, wobei sie in Nürnberg, München und in Orléans auch selbst auftrat. Später übersiedelte T. B. nach Berlin, um als „Command Entertainment Director“ amerikanischen Truppen und osteuropäische Flüchtlinge zu unterhalten. Im Jahr 1957 ging sie aus gesundheitlichen Gründen in Pension. Als sie bald darauf starb, wurde sie im Familiengrab im bayrischen Marquartstein zur letzten Ruhe gebettet.
Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek
L.: Trapp/Mittenzwei 1999, http://www.imdb.com