Bierlein Brigitte

* 25.6.1949, Wien
Juristin, ehemalige (erste) Bundeskanzlerin Österreichs und (ehemalige) Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes

Schulbesuch in Wien, 1967 Reifeprüfung am Humanistischen Bundesgymnasium Wien III; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, 1971 Promotion zum Dr.iur.; ab 1972 richterlicher Vorbereitungsdienst; 1975 Richteramtsprüfung, danach Richterin am Bezirksgericht Innere Stadt Wien und am Strafbezirksgericht Wien; ab 1977 Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Wien (allgemeine und politische Strafsachen, Medienstrafsachen); 1977 bis 1979 Mitglied der Lebensmittel-Codexkommission; 1986 Oberstaatsanwaltschaft Wien; 1987 Strafrechtssektion des Bundesministeriums für Justiz, anschließend erneut Oberstaatsanwaltschaft Wien; 1990 bis 2002 Generalanwältin in der Generalprokuratur beim Obersten Gerichtshof; in dieser Zeit Mitglied der Disziplinarkommission für Staatsanwälte sowie Mitglied des Fortbildungsbeirates beim Bundesministerium für Justiz; zwischen 1990 und 2010 Prüfungskommissärin in den Prüfungskommissionen für Richter und für Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht Wien; ab 1995 Mitglied des Vorstandes der Vereinigung Österreichischer Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, 2001 bis 2003 deren Präsidentin; 2001 bis 2004 Mitglied des Vorstandes der Internationalen Vereinigung der Staatsanwälte (IAP).
Seit 2003 Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes.
B. B. war die erste Frau in Österreich, die das Amt im Präsidium eines Höchstgerichts inne hatte.
Sie erhielt 2005 das große Silberne Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich.
B. B. war außerdem Präsidentin des Rotary-Clubs.

Im Juni 2019 wurde Bierlein, nach der Veröffentlichung der Ibiza-Affäre und der Abwahl der Bundesregierung, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen beauftragt eine Übergangsregierung aus Fachexperten zu bilden.

Brigitte Bierlein war damit von 3. Juni 2019 bis 7. Jänner 2020 die erste Bundeskanzlerin Österreichs.

Literatur / Quellen

Aichinger, Ph.: Höchstrichterin: Nein zu Frauenquoten. In: Die Presse. 27. Dezember 2009.
Heller, K.: Der Verfassungsgerichtshof. Die Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit in Österreich von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag Österreich, Wien, 2010, S. 492 ff., 626.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Name