Bettelheim-Gabillon Helene, geb. Gabillon; Theaterwissenschafterin und Schriftstellerin
Geb. Wien, 7.11.1857
Gest. Wien, 22.1.1946

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Zerline Gabillon (19.8.1835-30.4.1892), Schauspielerin; Vater: Ludwig Gabillon (16.7.1828-13.2.1896), Schauspieler.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete am 21. Oktober 1881 Prof. Anton Bettelheim (1851-1930), Literaturhistoriker und Schriftsteller; die Tochter Friederike, geb. 1884, wurde 1938 nach Polen verschleppt, ein Sohn, Dr. Ludwig (Lutz) Bettelheim-Gabillon, geb. 1882, (Ministerialrat im Finanzministerium) starb im KZ Theresienstadt, ein zweiter Sohn Otto Heinrich (1887-1903) starb mit 16 Jahren.
Laufbahn: Verbrachte ihre Kindheit umgeben von Künstlern, da ihre Eltern berühmte Schauspieler waren. Nach ihrer Heirat begann sie zu schreiben. Sie verfasste Novellen und Biografien, die sie selbständig oder in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichte. Sie war für die außerakademische Theaterwissenschaft, so z. B. für Helene Richter, vorbildlich.
Freundschaften: Taufpaten waren Amalie Haizinger und Friedrich Hebbel. Befreundet mit der Dichterin Betty Paoli, gab auch posthum deren „Gesammelte Aufsätze“ heraus. Bekannt mit Hugo Wolf, Ludwig Anzengruber, Peter Rosegger, Marie von Ebner-Eschenbach und vielen anderen unter anderem mit der Kunstmäzenin Jenny Mautner und ihrem Mann dem Großindustriellen Isidor Mautner.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe); Wien, Österreichisches Theatermuseum: 3 Kartons; Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften-, Autographen- und Nachlass-Sammlung: im Nachlass von Anton Bettelheim.W.: „Silhouetten aus der Steiermark“ (1876), „Schwarze Märchen“ (1881), „Zur Charakteristik Betty Paolis. Nach alten und neuen Quellen“ (1900), „Amalie Haizinger-Neumann und das Wiener Burgtheater“ (1901), „Lilith und Eva und andere unmoderne Betrachtungen“ (1907), „Aus Ludwig Gabillons Briefwechsel“ (1911), „Betty Paoli. Ein Gedenkblatt zu ihrem hundertsten Geburtstag“ (1915), „Hans im Glück. Ein kleines Märchen in Schattenbildern“ (1921), „Im Zeichen des alten Burgtheaters“ (1921)
L.: Blumesberger 2006, Brümmer 1913, Hall/Renner 1992, Heller 2008, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung, Kosch 1953, ÖNB 2002, Pataky 1898, Wininger Die Presse, 2.2.1946, NFP 7.11.1927, WZ 9.11.1927, S. 5, Helene Bettelheim-Gabillon. Zum achtzigsten Geburtstag. In: NWT 7.11.1937, S. 7, WZ 9.3.1946

Susanne Blumesberger