Bernstorff, Gräfin Elise von, geb. Auguste Luise Elisabeth von Dernath; Schriftstellerin
Geb. Kopenhagen, Dänemark, 27.1.1789
Gest. Berlin, Deutsches Reich (Deutschland), 1.11.1867
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Magnus Graf von Dernath; Mutter: Charlotte, geb. Gräfin von Bernstorff; Brüder.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete am 21.8.1806 ihren Onkel und Lieblingsbruder ihrer Mutter, den Grafen Christian Günther von Bernstorff (1769-1835), Außenminister Dänemarks; Kinder: Klara (1811-1832); Marie (1816-1874); Thora (1809-1873); drei Söhne starben als Kinder; Enkelkinder.
Laufbahn: In Dänemark aufgewachsen, winters in Kopenhagen, sommers auf dem Land. Als Kind oft einsam, da sie keine Schwestern hatte und die Brüder früh starben. Die Eltern stellen ihr die gleichaltrige, verwaiste Charlotte Clausewitz als Pflegeschwester zur Seite. Nach der Eheschließung lebte sie mit ihrem Mann in Kiel, im sog. Lilienkronschen Haus in der Nähe der Seeburg. Nahm drei während der Kriegswirren verwaiste Kinder auf, Henriette, Marianne und Sophie. Sie begleitete zusammen mit den Kindern ihren Ehemann bei dessen beruflichen Reisen. Im Jahr 1811 übersiedelte sie nach Wien, erst in ein Landhaus und dann an die Wollzeile. Hier wurde sie von Karoline von Humboldt, der Gattin Wilhelms, in die Gesellschaft eingeführt. Sie verlebte ein glückliches erstes Jahr, in denen sie viele Ausflüge mit den Kindern in die Umgebung Wiens, u. a. nach Schönbrunn unternahm. Die politische Lage trübte die Stimmung jedoch zusehends und die Familie verbringt zur Ermunterung viel Zeit im Hause Humboldts. In Wien veröffentlichte sie 1815, zur Zeit des Wiener Kongresses, die Schrift „Über eine Nationalkleidung für deutsche Frauen“. Es ging ihr darin um die sittliche Forderung einer „Kleiderordnung und strenge(n) Vorschrift für alle Stände, besonders des weiblichen Geschlechtes“ sowie um das Forcieren des Ideals der Häuslichkeit in „edler Einfachheit“. Sie ab 1817 in Berlin, wohin auch ihre Mutter 1820 folgte.
W.: „Ein Bild aus der Zeit von 1789 bis 1835. Autobiografie“ (1896)
L.: Springschitz 1949, http://gdz.sub.uni-goettingen.de, http://sophie.byu.edu/