Bernbrunn Margarethe, Bühnenname: Margarethe Carl, Ps. Adalbert Prix, geb. Boudet-Lang, verh. Bernbrunn; Schauspielerin, Sängerin, Dramatikerin und Übersetzerin
Geb. München, Bayern (Deutschland), 10.9.1788
Gest. Ischl, OÖ, 16.7.1861 (auch München, Wien)
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Martin Lang (1755-1819), Hofmusiker; Mutter: Marianne Boudet (1764-1835), Schauspielerin; Schwester: Josephine Lang.
LebenspartnerInnen, Kinder: ab 1808 in einer Partnerschaft mit Carl Maria von Weber (1786-1826); heiratete 1824 Karl Bernbrunn (1787-1854), Schauspieler und Theaterdirektor in München, später in Wien, Bühnennamen Carl Carl.
Ausbildungen: Gesangsausbildung (Sopran) bei Franz Danzi, galt als dessen beste Schülerin.
Laufbahn: Die Sopranistin trat in München erstmals 1805 in der Rolle der Elvira in Peter von Winters Oper „Das unterbrochene Opferfest“ auf. Im November 1807 wurde sie nach Stuttgart an die dortige Oper gerufen, wo sie schnell der Liebling des Publikums wurde. Gemeinsam mit Carl Maria von Weber trat sie im Freundeskreis in einer Travestie auf Marcus Antonius auf; Weber hatte dazu die Musik geschrieben und gab die Kleopatra, während M. B. die Rolle des Antonius übernahm. Nach Webers Verbannung lebte sie in Frankfurt am Main, wo sie am 16. September 1810 als erste Sopranistin in Webers Oper „Silvana“ auftrat. Später gab sie u. a. in Joseph Weigls und Ignaz Franz Castellis lyrischer Oper „Die Schweizerfamilie“ die Emmeline, wobei auch Giacomo Meyerbeer sie sah. M. B. ging schließlich nach München, wo sie heiratete und von nun an im Ensemble ihres Gatten auftrat. So kam sie auch mit Schriftstellerinnen ihrer Zeit in Kontakt, wie z. B. Charlotte Birch-Pfeiffer, die zwischen 1828 und 1830 ebenfalls dort unter Vertrag stand. M. B. arbeitete aber auch als Bühnenschriftstellerin und Übersetzerin aus dem Französischen.
Ausz.: Wurde zur königlich bayerischen Hofopernsängerin ernannt; Weber widmete M. B. am 4. Juni 1808 sein Stück Grande Polonaise Es-Dur, op. 21 J. 59 und unterzeichnete es mit den Worten „composto per uso della mia cara amica M. L.“.
W.: „Palmerin oder der Ritterschlag“ (1825), „Das Irrenhaus zu Dijon, oder: Wahnsinn und Verbrechen“ (1831) „Die rächende Maske“ (1832), „Der Bergkönig, oder: Hopsa, der Retter aus Zauberbanden“ (1832), „Das Spielhaus zu Langenschwalbach, oder: Der Demant-Ring“ (1836), „Der Reisewagen des Flüchtlings“ (1837), „Das Abenteuer in Venedig, oder: Der Teutsche in Moskau“ (1838), „Herr und Diener, oder: Das geheimnisvolle Haus“ (1839), „Die drei gefahrvollen Nächte, oder: Der Sklavenmarkt in Saint-Pierre“ (1840), „Die Gabe, für sich einzunehmen, oder: Artour de Montpensier“ (1843)
L.: Buchegger 2002, Wikipedia