Bergner Elisabeth, verh. Czinner, ursprüngl. Elisabeth Ettel, Ella; Schauspielerin und Sachschriftstellerin
Geb. Drohobycz, Galizien (Drohobytsch, Ukraine), 22.8.1897
Gest. London, Großbritannien, 12.5.1986

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Anna Rosa Wagner, emigrierte 1938 nach Frankreich; Vater: Emil Ettel-Bergner (†1934); Geschwister: Lola (*1938), emigrierte nach Frankreich; Fred (vermutl. *1899), ging nach Frankreich, Militärdienst in Frankreich, Résistance.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1933 Heirat mit dem Filmregisseur Paul Czinner (1890-1972).
Ausbildungen: 1903-1907 Volksschule in Wien, 1907-1911 Privatunterricht bei Jacob Moreno, 1911-1912 Schauspielunterricht am Konservatorium, 1912-1915 an der Akademie für darstellende Kunst.
Laufbahn: 1915-1969 am Stadttheater Innsbruck engagiert (dort auch debütiert), 1916-1918 am Stadttheater Zürich, 1918-1919 am Lessing-Theater Berlin, 1919-1920 an der „Neuen Wiener Bühne“; wurde Mitglied der KPÖ, Verbindungen zu dem gefangenen ungarischen KP-Führer Bela Kun; 1920-1921 an den Münchner Kammerspielen, 1921-1922 am Münchner Stadttheater, 1922-1925 diverse Engagements in Deutschland; ab 1924 beim Film, gemanagt von ihrem späteren Ehemann Paul Czinner, zahlreiche Tourneen; 1932 Emigration nach London, 1933-1935 erste Erfolge in englischen Theatern und Filmen. 1940 emigrierte E. B. in die USA. Mitwirkung an „Künstlerabenden“ für jüdische Emigranten. E. B. unterschrieb 1944 für die Wiederherstellung eines demokratischen Deutschland; kehrte 1951 nach London zurück und absolvierte ab 1954 gelegentlich Auftritte auf deutschen Bühnen, gab Gastspiele in Großbritannien, in der USA und in Israel. Übernahm ab 1978 auch Rollen in deutschen Filmen. Sie spielte mit Heinrich George, Alexander Granach, Ernst Deutsch u. a.
Ausz.: Zahlreiche Preise und Ehrungen, z. B. Ernst Lubitsch-Preis für die Hauptrolle in dem Film „Der Pfingstausflug“ 1979.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Bewundert viel und viel gescholten. Elisabeth Bergners unordentliche Erinnerungen“ (1978)
L.: Hochholdinger-Reiterer 1999, Kratzer 2001, ÖNB 2002, Reiterer 1996, Teichl 1951, Trapp/Mittenzwei 1999, Ulrich 2004, Völker 1990, Wedel 2010, www.aeiou.at