Berger (Ps.) Martha, Amalie „Mali“ Pirhofer, auch Pierhofer; Schriftstellerin
Geb. Salzburg, um 1893 (1883)
Gest. ?
Laufbahn: M. B. stammte aus einer armen, kleinbürgerlichen Familie in Salzburg. Ihr Werk „Das Leben einer Frau“ wurde von Hermann Bahr in Druck gegeben und von ihm mit einem Geleitwort versehen, weshalb es fälschlicherweise oft ihm zugeschrieben wurde. Das Buch erzählt von der die Überwindung der durch Missbrauch und Abhängigkeit gekennzeichneten, ersten Beziehung im Leben einer jungen Frau in Salzburg während des Ersten Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit. Es sollte zuerst „Reisende Menschen“ heißen. Nach dem Erscheinen ihres Romans fragte Bahr 1927 brieflich nach, ob sie denn einen neuen Text publizieren wolle. Sie verneinte mit dem Hinweis, sie sei mit der Pflege ihrer Eltern beschäftigt. Im Verlagsgutachten zu ihrem Text „Viper!“ heißt es über M. B.: „In der Sprache endlich offenbart sich der feine künstlerische Instinkt der Verfasserin am deutlichsten. Trotz der ungezählten orthographischen und stilistischen Fehler ist eine unerhörte Satz- und Ausdrucksgewandtheit zu erkennen. Treffende Wortneubildungen, geschickter Wechsel in Darstellungsweise und -tempo […] Die Arbeit ist, was das rein Menschliche betrifft, von höchstem Wert, die künstlerische Form ist stark, echt und fesselnd.“
W.: „Das Leben einer Frau“ (1925), „Viper!“ (unveröffentl., im Nachlass Hermann Bahr, Fremdmanuskripte)
L..: Schmid-Bortenschlager 1982, Wedel 2010