Berger Maria; Gelegenheitsarbeiterin, Hausiererin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 5.7.1907
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Anton Berger, Rom, vermutlich Ende 1944 in Auschwitz ermordet.
Laufbahn: M. B. hatte keine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und bestritt ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten und Hausierhandel. Wegen kleinerer Diebstähle kommt sie mit dem Gesetz in Konflikt. Durch ihre Heirat mit Anton Berger, einem Angehörigen der Roma, gerät sie in die Verfolgungsmaschinerie der nationalsozialistischen Behörden, denen sie als „asozial“ gilt. Sie verweigert die Scheidung trotz Drohungen und begibt sich mit ihrem Mann auf die Flucht. Im September 1943 wird sie verhaftet und wegen verbotenen Herumziehens nach „Zigeunerart“, unerlaubten Tauschhandels und Diebstahls zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, ähnlich ergeht es ihrem Mann. Nach Verbüßung der Haft wird sie im April 1944 nach Auschwitz deportiert, danach kommt sie nach Ravensbrück. Anton Berger dürfte nach seiner Haft nach Auschwitz deportiert und dort umgekommen sein. Bemühungen M. B.s, nach der Befreiung als Opfer rassistischer Verfolgung eine Entschädigung zu erhalten, werden mit dem Argument abgelehnt, dass sie wegen „asozialen Verhaltens“ verfolgt wurde.
L.: Schreiber 2008