Berger Gisela Maria Johanna Freiin von; Schriftstellerin
Geb. Wien, 12.12.1878
Gest. Wien, 26.1.1961

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Wilhelm von Berger; Onkel: Anfred von Berger, Direktor am Schauspielhaus Hamburg, Hofburgtheater Wien.
Ausbildungen: Unterricht bei Hauslehrern, Universitätskurse Wien: Philosophie, Literaturwissenschaft.
Laufbahn: G. v. B. war ab 1915 Vizepräsidentin im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien. Sie musste ab 1917 ihre Verwandtschaft finanziell versorgen und war daher neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin zunächst Deutschlehrerin bei Diplomatenkindern, von 1921 bis 1926 Gesellschafterin und 1929/30 Redakteurin der Zeitschrift „Wiener Mode“. Von 1931 bis 1939 arbeitete sie in der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, von 1938 bis 1945 war sie zunächst Sekretärin, dann Leiterin der Pressestelle im „Haus der Mode“ in Wien. Ab 1946 war sie im Ring-Verlag tätig.
Mitglsch.: Gleichzeitig mit G. v. B. waren in Vorstandsfunktionen des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien aktiv: die Malerin Marie Arnsburg, die Schriftstellerin und Übersetzerin Marie Herzfeld, die Übersetzerin, Schriftstellerin und Schauspielerin Amalie Falke-Lilienstein sowie Dora Stockert -Meynert. G. v. B. verfasste auch ein unveröffentlichtes Manuskript: „Erinnerungen an Dora Stockert-Meynert“. G. v. B. schrieb eine Biographie der Schauspielerin Josephine Gallmeyer gemeinsam mit Blanka Glossy (Ps. für Schwarz-Glossy), 1893-1952, die Burgschauspielerin, Vortragskünstlerin (Chansons und Wienerlieder), Grafikerin (Buchillustrationen und Karikaturen) sowie Herausgeberin von Liedersammlungen war. Einige dieser Liedersammlungen gaben Blanka Glossy und G. v. B. gemeinsam heraus.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe); DB NS-Lit. Graz.
W.: „Der Jüngere und andere Geschichten“ (1912), „Königskind Seele“ (1913), „ Die törichte Geschichte der Terpsichore Liebenreich“ (1919), „Der wandelnde Tod“ (1922), „ Der alte Herr“ (1926), „Glocken vom Jugendland“ (1936), „Das Buch der Dreizehn“ (1920), „Ewiges Österreich. Ein Spiegel seiner Kultur“ (1928), „Österr. Lyrik der Gegenwart“ (1934).
L.: Giebisch 1948, Hall/Renner 1992, Kosch 1968, Meinel-Kernstock 1948, Schmid–Bortenschlager 1982, Teichl 1951