Berg Albine, verh. Wittula; Postbeamtin
Geb. 4.12.1902
Gest. Judendorf-Straßengel, Stmk., 1954
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Marie Scheuchl, Küchenmädchen (†1945); Vater: Alban Berg (1885-1935), Komponist; Stiefvater: Karl Manninger, Bürstenbinder.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1920 Heirat mit Walter Wittula, ÖBB-Oberinspektor und Sohn der steirischen Volksschriftstellerin Anna Wittula.
Ausbildungen: Besuchte die Schule in Mödling.
Laufbahn: A. B. kam zur Welt, als ihr Vater Alban Berg erst 17 Jahre alt war. Ihre Eltern hatten sich im Gut „Berghof“ am Ossiacher See kennen gelernt. Der Berghof war im Besitz der Eltern Bergs, Marie Scheuchl war dort Küchenmädchen. Alban Berg bekannte sich zu seiner unehelichen Tochter, die Vaterschaftserklärung vom 8.12.1903 befindet sich in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. A. B. war die ersten vier Jahre ihres Lebens bei brutalen Pflegeeltern untergebracht. In dieser Zeit lernte ihre Mutter Karl Manninger kennen. Sie heirateten und zogen 1906 nach Mödling. Danach holten sie A. B. aus der Pflegefamilie zu sich und Manniger adoptierte A. B. Das Angebot Alban Bergs, Marie Scheuchl ein Obst- und Gemüsegeschäft einzurichten, lehnte diese ab, obwohl die finanzielle Lage der Familie höchst prekär war. A. B. arbeitete später bei der Post. Nach der Hochzeit zog sie mit ihrem Mann nach Wien. Sie wurde von der Schriftstellerin Maria Grengg als Haustochter und Sekretärin angestellt. Lernte zahlreiche SchriftstellerInnen kennen, u. a. Franz Karl Ginzkey, Ingeborg Teuffenbach, Franz Weinheber, Wolfgang Schneiderhahn u. a. Grengg förderte ihr Interesse an Malerei und Architektur. Später lernte sie auch den Bildhauer Hans Domenig kennen und stand ihm für eine Muttergottesstatue Modell. Mit ihrem Vater traf sie sich nur wenige Male. Sie litt bis zu ihrem Tod darunter, aus dem Leben ihres Vaters ausgeschlossen worden zu sein. Sie erkrankte an Krebs und starb im Alter von nur 52 Jahren.
L.: Koschier 2000