Behrend-Brandt Magdalena, Behrendt-Brand; Sängerin
Geb. Wien, 1828
Gest. München, 25.1.1895
Herkunft, Verwandtschaften: Ihre Vorfahren stammten aus Italien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat mit dem Kaufmann Behrend in Frankfurt.
Ausbildungen: Gesangsausbildung in Wien (beim italienischen Gesangspädagogen Giovanni Gentiluomo) und in Frankfurt am Main.
Laufbahn: Nach ihrer Ausbildung zur dramatischen Sopranistin trat M. B.-B. erst in Pest und dann als „Fräulein Brandt“ in Leipzig auf. Danach war sie acht Jahre lang an der Frankfurter Bühne verpflichtet. Nach ihrer Heirat trat sie unter ihrem Doppelnamen auf. Im Jahr 1854 wechselte sie für zwei Jahre an die Münchner Hofoper, die sie zwei Jahre später verließ. Sie nahm danach kein festes Engagement mehr an, begab sich 1865 auf Reisen und absolvierte Gastspiele in Wiesbaden, Prag, Berlin, Hamburg, München, Hannover, Wien und Frankfurt. M. B.-B. zog sich Ende der 1860er Jahre von der Bühne zurück und lebte als Gesangspädagogin in München.
M. B.-B. zählte zu den besten dramatischen Sängerinnen Deutschlands und wurde als herausragende Meyerbeer-Interpretin gefeiert. Ihre zwei Oktaven umfassende Stimme kam im einfachen, getragenen dramatischen Gesang besonders gut zur Geltung. Aufgrund ihrer körperlichen Merkmale – imposanter Rundungen, schwarzer Augen, schwarzen Haars und dunklen Teints – sowie wegen der Leidenschaftlichkeit ihres Auftretens wurde M. B.-B. von der Kritik als „italienisches Naturell“ wahrgenommen, das mit den Vorzügen deutscher Kunstbildung (Korrektheit, Züchtigkeit, Ausdauer ihres Gesanges sowie Ausdruck des Edlen und des Idealen des Gefühls, Unterordnung des Ichs unter die strengen Bedingungen der Kunst) veredelt worden war (Vgl. Wurzbach).
Zu ihren Hauptrollen zählten: die Norma, Martha, Donna Diana, Iphigenie, Valentine, Eglantine, Fides, Leonore im „Fidelio“ und Elisabeth im „Tannhäuser“. Für die Verkörperung der Rezia, Norma, Lucrezia Borgia, Antonina, und des Romeos erhielt sie besonderes Lob von der Kritik.
L.: Eisenberg 1903, Keckeis/Olschak 1953/54, Wininger, Wurzbach 1856