Baar Edeltrud; Kinderpsychologin
Geb. Wien, 9.12.1910
Gest. 23.5.1958
Herkunft, Verwandtschaften: Staatsbürgerschaft: österreichisch; Vater bereits zur Zeit der Inskription verstorben. Wohnhaft zur Zeit des Studiums: Wien 8, Blindengasse 38/30.
Ausbildungen: Matura abgelegt an der Frauen-Ober-Schule, Wien I, Wallnerstraße 9, am 10.6.1929. Inskription an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien im SS 1930. Zweitfach: Physik. Vorlesungen belegt bei Bühler, Schlick, Ewald und Schneidler. Ergänzungsprüfung in Latein am 10.3.1931 an der Universität Wien abgelegt. Titel der Dissertation: „Die geistige Welt der 6- bis 11-Jährigen. Die intellektuelle Zuwendung zum Leben in den sprachlichen Äusserungen.“ Beurteilt von Karl Bühler (April 1937), ebenfalls unterzeichnet: Meister (Mai 1937).
Auszug aus der Beurteilung: „Die Arbeit ist eine außerordentlich gewissenhafte und reife Leistung. Sie entspricht in vollem Umfang den an eine Dissertation zu stellenden Bedingungen.“ Zur Doktorprüfung aus Philosophie in Verbindung mit Physik angemeldet am 1.2.1937. Unterzeichnet von Bühler, Meister, Schneidler, Meyer.
Laufbahn: Tätig als Kinderpsychologin. Zusammenarbeit unter anderem mit Lotte Schenk-Danziger und Charlotte Bühler. Testreihen mit Kleinkindern anhand des Bühler-Hetzer-Verfahrens. In den Jahren 1940-1945 an der Wiener Anstalt „Am Spiegelgrund“ tätig, in welcher systematisch Kindereuthanasie betrieben wurde. B.s Werke wurden zum Teil übersetzt und mehrfach aufgelegt.
Qu.: UA Wien, Rigorosenakt, PN 13404, Nationale.
W.: „Die geistige Welt der 6- bis 11-Jährigen. Die intellektuelle Zuwendung zum Leben in den sprachlichen Äußerungen. Phil. Diss. Wien“ (1937), „Die geistige Welt des Schulkindes. In: Bühler, Charlotte (Hg.): Quellen und Studien zur Jugendkunde. Heft 13“ (1937), „Gem. m. Bühler, Charlotte: Kind und Familie. Untersuchung der Wechselbeziehung des Kindes mit seiner Familie“ (1937), „Gem. m. Schenk-Danzinger,Lotte/Falk, Gertrud/Gedeon, Sophie/Hortner, Gertrud: Psychologische Untersuchung von tauben, schwerhörigen und sprachlich speziell gestörten Kleinkindern. Sprachreife-Tests in verschiedenen Ländern. Sprachreife Durchführung der regulären Entwicklungsteste von Bühler und Hetzer, sowie Schenk-Danzinger für das Alter von 1 bis 7 Jahren“ (1957), „Sage mir, wie Du zum Krampus stehst, und ich sage Dir, wer Du bist! 3 Aufsätze sowie eine Skizze für ein Kasperltheaterstück. In: Wir und unsere Kinder. Pädagogische Bücherei der österreichischen Kinderfreunde“ (1957), „Gem. m. Jelinek, Helene/Ottahal, Michael/Tschinkel, Ingeborg: Schulreife-Entwicklungshilfe. Bericht über einen fünfjährigen Versuch mit 1670 Kindern in den Übergangsgruppen der Normalkindergärten sowie in den Sonderkindergärten der Stadt Wien“ (1958), „Gem. m. Jelinek, Helene/Ottahal, Michael/Tschinekl, Ingeborg: Arbeitsblätter für die Schulreife-Entwicklungshilfe“ (1958), „Gem. m. Arnold, Gottfried: Handbuch der Stimm- und Sprachheilkunde. Band 2: Die Sprache und ihre Störungen“ (1970)
L.: Rudolph 2007, http://www.sfu.ac.at/psychologie/, http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/biografien/…Buehler_Charlotte
Iris Schiner