Avi-Yonah, Evi
Geb. Wien, 11.4.1921
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Hugo und Elisabeth Boyko, aus Wien stammende Botaniker und Pioniere der israelischen Wüstenforschung. Der Vater erhielt für seine Forschungen über die saline Bewässerung die Flemingmedaille. Die Mutter leistete Pionierarbeit bei der Anlegung des ersten Parks in Eilat am roten Meer. E. A.-Y. hat noch zwei Geschwister (Schwester Maya B. Doray, in N.Y. lebend schreibt Kinderbücher).
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie heiratete in erster Ehe den Silberschmied Hans Rawinsky, blieb kinderlos und wurde bald geschieden. 1955 heiratete sie den Archäologen und Kunsthistoriker Michael Avi-Yonah. Ihr Mann starb 1974. Sie hat einen Sohn mit dem Namen Reuven.
Ausbildungen: In Jerusalem besuchte sie die Kunstakademie Bezalel. 1950 ging sie nach Paris um sich in der Malerei weiterzubilden und schrieb sich bei dem Neoklassizisten Souverbie an der Ecole des Beaux Arts ein. Zusätzlich besuchte sie das Atelier von Fernand Leger. Nach dem Tode ihres Mannes begann sie Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik zu studieren. Ihre Magisterarbeit beschäftigte sich mit dem Thema der Kunstgrenzen. Ihre Doktorarbeit hatte den Titel „Abstraktion und latente Bedeutung“.
Laufbahn: Nachdem sie 1936 mit ihren Eltern in Palästina eingewandert war, begann sie sich mit Philosophie und Kunst zu beschäftigen. Die Zeit des israelischen Unabhängigkeitskrieges verbrachte sie in Nahariya und verrichtete Gelegenheitsarbeiten aller Art. In ihrer Freizeit malte sie oder schrieb Gedichte und kleine Geschichten für Freunde. Später unterrichtete sie an mehreren Schulen Zeichnen, organisierte Ausstellungen und schrieb auf Hebräisch Artikel für eine pädagogische Zeitschrift. Sie beschäftigte sich vor allem mit den stilistischen Elementen der Zeichnungen von Emigrantenkindern. E. A.-Y. schrieb zwei Kinderbücher in hebräischer Sprache, die sie auch selbst illustrierte. Besonders in den Kibbuzim fanden diese Bücher großen Anklang. Zur Dichtung kam sie durch ein traumatisch-spiritistisches Erlebnis. Ihre Gedichte werden in zahlreichen ausländischen Zeitschriften abgedruckt. Als Malerin bestritt sie einige Ausstellungen. Sie begleitete ihren Mann auf zahlreichen Reisen und nützte die Gelegenheit um sich mit Skulpturen zu beschäftigen. 2000 und 2001 stellte sie ihre Gemälde an der Nora Gallery und im Jerusalemer Artist’s House aus.
Ausz., Mitglsch.: Ab 1974 ist sie Mitglied der englischen Dichtergruppe „Voices“, kurz danach trat sie der deutschen Abzweigung „Lyris“ bei (Lyrik aus Israel) 1964 erster Preis bei einem Designwettbewerb für ein Mosaik des Sprinzak Gebäudes am Campus der Hebräischen Universität.
Werke
„Lyrisches für die Katz“ (1992), „Still… keine Schwüre“ (1994), „Lyrik für die Katz“ (1999)
Literatur / Quellen
Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek, http://aviyonah.tripod.com/eva_avi_yonah_cv.htm
L.: Blumesberger 2006, Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002