Auer, Grete

verh. Güterbock; Schriftstellerin
Geb. Wien, 25.6.1871
Gest. Berlin, Deutsches Reich (Deutschland), 16.7.1940

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hans Auer, Schweizer Architekt. Ihr Bruder lebte als Kaufmann in Mazagan, Marokko.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1907 den vermögenden Privatgelehrten Bruno Güterbock (†1940), zwei Söhne. Der ältere Sohn wurde Professor in Ankara, der jüngere Sohn ging nach Amerika.
Ausbildungen: Besuchte einen französischen Kindergarten und eine katholische Privatschule. Nach dem Umzug ging sie bis zu ihrem 14. Lebensjahr in eine protestantische Schule. Danach absolvierte sie eine zweijährige Fortbildungsschule, wo sie intensiven Englischunterricht erhielt. Anschließend besuchte sie für einige Monate eine Nähschule.
Laufbahn: Als dem Vater 1888 der Bau des Bundesverwaltungsgebäudes in Bern aufgetragen wurde, übersiedelte die Familie dorthin. Nach einer gelösten Verlobung lebte sie von 1897 bis 1903 in Marokko und führte ihrem Bruder den Haushalt. Sie war von der fremden Kultur fasziniert und eignete sich die arabische Sprache an. Außerdem verfasste sie historische und marokkanische Erzählungen und Romane von kulturhistorischem Wert. Nach der Verlobung ihres Bruders kehrte sie zu ihren Eltern zurück. Mit 32 Jahren begann sie ein Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie an der Berner Universität. Als ihr eine Stelle als Hausdame und Erzieherin in Berlin angeboten wurde, konnte sie das Elternhaus verlassen. Nach ihrer Hochzeit unternahm sie zahlreiche Reisen zu Ausgrabungsstätten im Nahen Osten und arbeitete weiter an ihren Büchern. Sie beschäftigte sich vor allem mit Marokko und der arabischen Welt. Während der NS-Zeit war sie antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt.

Werke

„Marokkanische Erzählungen“ (1905), „Marokkanische Sittenbilder“ (1906), „Memoiren des Chevalier von Roquesant“ (1907), „Gabrielens Spitzen“ (1919), „Dschilali. Geschichte eines Arabers“ (1922), „Die Seele der Imperia. Eine Verwandlung“ (1923), „Bonvouloir. Ein Roman aus den Vendéekriegen“ (1930), „Wenn ich mein Leben betrachte“ (1995)

Literatur / Quellen

Tagblattarchiv (Personenmappe)

Geißler 1913, ÖNB 2002, Schmid–Bortenschlager 1982, Wall 2004, Wininger

BiografieautorIn: