Attems Ursula Gräfin/Freiin von

geb. Breuner, Obersthofmeisterin
Geb. 1568
Gest. 1641

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Freiherr Caspar Breuner (1530-1570), Geheimer Rat Kaiser Ferdinands I. (1503-1564) und innerösterreichischer Hofkammerpräsident, und Freiin Eleonore Villinger (1540-1603). Geschwister: Jakob Breuner (1566-1606), Geheimer Rat Kaiser Rudolfs II. (1552-1612), Obersthofmarschall, Präsident der Hofkanzlei, verheiratet (1) mit Renata v. Preysing (1570-1600/02), Hoffräulein in Graz, und (2) mit Anna Maria v. Waldburg, verw. Wolkenstein-Trostburg (1581-1606). Kinder: Johann Friedrich (1593-1663), Hofkriegsrat, Oberststallmeister der Kaiserin-Witwe, andesvitzthum in Kärnten, verheiratet (1) mit Terenzia Colloredo (1598-1616), (2) mit Maria Anna Clara v. Thurn-Valsassina, (3) mit Francesca Strozzi († nach 1663), Hoffräulein der Kaiserin-Witwe; Barbara (1597-1645), verheiratet mit Orpheus Strassoldo (†1649); Johann Jakob (†1668), Oberst, Statthalter in Kärnten, verheiratet (1) mit Katharina Gall v. Gallenstein, (2) Freiin Judith Maria v. Tattenbach (1605-1639); Ferdinand (1603-1634), Oberst, verheiratet mit Regina v. Thurn-Valsassina (†1680); Maximilian Hermann (1604-1684), Geheimer Rat Erzherzog Leopold Wilhelms, verheiratet mit Freiin Ursula Schellart auf Obbendorf, verw. Crevecoeur. Sonstige: Ihr Neffe Graf Maximilian Breuner (1593-1635) war Geheimer Rat Kaiser Ferdinands II. sowie innerösterreichischer und kaiserlicher Hofkammerpräsident; eine ihrer Nichten, Maria Renata Breuner (1604-1665), war bis zu ihrer Heirat 1623 Hoffräulein im Hofstaat der Erzherzoginnen.
Laufbahn: Sie hatte 1588 den Freiherrn Hermann v. Attems (1564-1611) geheiratet, der seit 1584 Kämmerer Erzherzog Karls von Innerösterreich (1540-1590) und nach dessen Tod ein Vertrauter der Erzherzogin-Witwe Maria (1551-1608) war, aber auch als kaiserlicher Geheimer Rat und zeitweise als Obersthofmeister Erzherzog Ferdinands von Innerösterreich amtierte, des späteren Kaisers Ferdinands II. (1578-1637). U.s Bruder Jakob war als Geheimer Rat sein direkter Amtskollege. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie sich zunächst auf die Güter der Familie in der Nähe von Görz/Goricia zurück. Als Kaiserin Eleonora Gonzaga d. Ä. (1598-1655) für die Töchter des Kaisers eine neue Obersthofmeisterin suchte, ließ sie einen Vertrauten des Kaisers sondieren, ob die Freiin v. A. bereit wäre, dieses Amt zu übernehmen. Wer sie dafür in Wien ins Gespräch gebracht hatte, lässt sich derzeit nicht feststellen. U. v. A. sagte auf jeden Fall zu und wurde 1623 Obersthofmeisterin der Erzherzoginnen Maria Anna (1610-1665) und Cecilia Renata (1611-1644). Als aber im folgenden Jahr die Obersthofmeisterin der Kaiserin aus dem Amt schied, veranlasste Eleonora Gonzaga d. Ä. den Wechsel der Freiin v. A. in ihren eigenen Hofstaat – offenbar war sie von Person und Amtsführung der Freiin angetan. Bis 1637, als U. v. A. wahrscheinlich aus Altersgründen aus dem Amt schied, blieb sie als Obersthofmeisterin eine der engsten Vertrauten der Kaiserin. In ihrer Funktion trat sie unter anderem regelmäßig bei wichtigen zeremoniellen Festen in Erscheinung, so etwa bei der Krönung der Kaiserin zur Königin von Böhmen 1627, bei der Krönung Maria Annas (1606-1646) zur Königin in Regensburg Anfang 1637 sowie bei der Taufe von Erzherzog Ferdinand (IV.) 1633. Ihr hohes Amt brachte U. v. A. nicht nur Ehre und regelmäßige Besoldungen, sondern auch die Möglichkeit, zugunsten ihrer Familie bei Hof zu agieren. Am deutlichsten wird das im Grafendiplom für die Familie Attems aus dem Jahr 1630, welches ausdrücklich ihre langjährigen Dienste in der Begründung der Standeserhöhung erwähnt. Dass ihr ältester Sohn Johann Friedrich in den vierziger Jahren als Oberststallmeister der Kaiserin-Witwe Eleonora Gonzaga d. Ä. fungierte, ist wohl auch mit dem Amt seiner Mutter in Verbindung zu bringen. Ihr Sohn Maximilian war ein Vertrauter Erzherzog Leopold Wilhelms (1614-1662), dem er auch während seiner Zeit als Statthalter der Niederlande nach Brüssel folgte.

Werke

Literatur / Quellen

Keller 2005, Khevenhüller 1726, Lanjus 1938, Siebmacher 1919-1921

BiografieautorIn:

Katrin Keller