Asenijeff Elsa
Geb. Wien, 3.1.1867
Gest. Bräunsdorf, bei Freiberg/Sachsen, Deutsches Reich (Deutschland), 5.4.1941
Herkunft, Verwandtschaften: Österreichischer Adel, Großbürgertum.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1890-1896 verheiratet mit Ivan Johannis Nestonoff, bulgarischer Ministerialbeamter, geschieden; Sohn: Asen; Lebensgefährte: Max Klinger (1857-1920), Bildhauer und Maler; Tochter: Desiree (*1900 in Paris, aufgewachsen bei einer Pflegemutter in der Nähe von Paris).
Ausbildungen: Lehrerinnenausbildung in Wien; ab 1897 studierte sie einige Semester Philosophie und Nationalökonomie in Leipzig.
Laufbahn: E. A. lebte nach ihrer Heirat mit ihrem Mann in Bulgarien. Nach der Scheidung ging sie zum Studium nach Leipzig, wo sie den „Tagebuchblättern einer Emancipierten“ zufolge engeren Kontakt mit Studentinnen hatte. Zu dieser Zeit begann sie, eigene Texte zu veröffentlichen. E. A. thematisierte in einigen Romanen und essayistischen Schriften geschlechterphilosophische und frauenbewegungskritische Positionen und wandte sich u. a. gegen vereinfachende Gleichberechtigungsstrategien. Nach dem Tod ihres erstgeborenen Sohn Asens nahm sie dessen Namen als Pseudonym für ihre schriftstellerischen Arbeiten an. Im Jahr 1898 lernte sie Max Klinger kennen, dessen Modell und Lebensgefährtin sie wurde. Nach der endgültigen Trennung im Jahr 1916 folgte der gesellschaftliche Abstieg der Schriftstellerin. E. A. wurde später als geistesgestört interniert und verbrachte zwei Jahrzehnte ihres Lebens in Irrenanstalten, obwohl die ärztliche Diagnose nie eindeutig ausfiel und zumindest partiell aus ihrem konsequenten Nonkonformismus entsprang. Es wird vermutet, dass E. A. dem NS-Euthanasie-Programm zum Opfer fiel.
Werke
„Ist das die Liebe? Kleine psychologische Erzählungen und Betrachtungen“ (1896), „Sehnsucht“ (1898), „Aufruhr der Weiber und das dritte Geschlecht“ (1898), „Unschuld. Ein modernes Mädchenbuch“ (1901), „Tagebuchblätter einer Emancipierten“ (1902), „Max Klingers Beethoven. Eine kunsttechnische Studie“ (1902), „Der Kuß der Maja. Traumfugen über das Leben“ (1903), „Die neue Scheherazade. Ein Roman in Gefühlen“ (1913), „Aufschrei. Freie Rhythmen“ (1922).
Literatur / Quellen
Tagblattarchiv (Personenmappe)
Brümmer 1913, Friedrichs 1981, Giebisch/Gugitz 1964, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Spreitzer 1998, Spreitzer 1999, Sveistrup/Harnack 1934, www.onb.ac.at/ariadne/