Artner Therese von
Geb. Schintau, Ungarn (Šintava, Slowakei), 19.4.1772
Gest. Agram, Kroatien (Zagreb), 25.11.1829
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Leopold von Artner (†1799), österreichischer Generalmajor, vier Geschwister.
Ausbildungen: Unterricht in Religion, Schreiben, Geografie, Zeichnen und Französisch. Sie brachte sich die italienische Sprache zudem so gut selbst bei, dass sie Werke italienischer AutorInnen im Original lesen konnte.
Laufbahn: 1781 siedelt sich die Familie Artner in Ödenburg (Sopron) an. Th. v. A.s Mutter starb 1796, sodass die älteste Tochter in den folgenden Jahren den Haushalt führte, den kranken Vater pflegte und ihre drei jüngeren Schwestern erzog. Nach dem Tod des Vaters lebte Th. v. A. bei ihrer Freundin Maria Elisabeth Gräfin Zay von Csömör, geb. v. Calisch auf den Schlössern Buscan und Zay-Ugrocz und verkehrte in deren literarischen Zirkel, wo sie ein hohes Ansehen genoss. Zusammen mit ihrer Freundin, der Beamtentochter und späteren Schriftstellerin Marianne von Tiell ließ sie 1800 in Jena ihre frühen Gedichte unter dem Titel „Feldblumen, auf Ungarns Fluren gesammelt von Minna und Theone“ veröffentlichen. Das Werk wurde von der Kritik positiv beurteilt, ist in Ungarn selbst jedoch kaum bekannt. Das Pseudonym Theone behielt Th. v. A. auch für spätere Veröffentlichungen bei.
Zur Zeit des Wiener Kongresses hielten sich Th. v. A. und Maria von Zay in Wien auf, wo sie die Bekanntschaft mit der Schriftstellerin Caroline Pichler machten. Beide waren regelmäßige Gäste in Pichlers literarischem Salon, wo Th. v. A. auch Freundschaft mit Franz Grillparzer schloss. Ab 1822 lebte sie in Agram und machte sich um die literarische Erschließung Kroatiens verdient.
Werke
„Feldblumen“ (1800), „Neuere Gedichte“ (1806), „Die Schlacht bei Aspern. Epos“ (1812), „Die Tat. Schicksalstragödie“ (1817), „Regenda und Wladimir“ (1824), „Stille Größe“ (1824), „Rettung und Lohn“ (1823), „Briefe über Kroatien an Karoline Pichler“ (1830)
Literatur / Quellen
ADB, Bauer 1992, Giebisch 1948, Kosch 1953, Kriegleder 2004, NDB, ÖBL, Pederin 1984, Wurzbach, Wikipedia