Anna von Cilli
Geb. ?
Gest. 1416
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Graf Wilhelm von Cilli († 1392) und Anna von Polen († 1425), Tochter Kasimirs (Kasimierz) III. von Polen (1333-1370); Kinder: Hedwig (Jadwiga) († 1431).
LebenspartnerInnen, Kinder: Zweite Frau König Władysławs II. Jagiełło (1386-1434).
Laufbahn: A. war das einzige Kind aus der Ehe Annas von Polen und Wilhelms von Cilli. Die Ehe A.s von Cilli wurde noch von Jadwiga (Hedwig), der ersten Frau Wladislaws II. gefördert, die auf dem Sterbebett den Wunsch geäußert haben soll, dass A. die nächste polnische Königin werden soll. A. wurde mit Wilhelm von Cilli verheiratet. Durch eine Ehe Jagiełłos mit A.s v. C., die mütterlicherseits eine Piastin war, sollte aber auch die polnisch-itauische Union nochmals gefestigt werden. Jadwigas Wunsch wurde entsprochen, obwohl A. nicht sehr schön war und nur deutsch sprach. 1400 erschien eine polnische Delegation in Cilli, wo A. unter der Obhut ihres Onkels Graf Hermann II. von Cilli († 1435) lebte, nachdem ihre Mutter nach dem Tod von Wilhelm von Cilli 1394 Herzog Wilhelm von Teck († 1432) geheiratet hatte. Die Hochzeit fand am 29. Jänner 1402 in Krakau statt und am 25. Februar 1403 wurde sie zur polnischen Königin gekrönt. An der Krönung nahm auch ihre Mutter teil. Für die Cillier, der einstigen Freien von Sanegg (erstmals nachweisbar 1130), durch das Erbe der Kärntner Grafen von Heunburg in den Besitz von Cilli gelangt und in den Grafenstand erhoben (1341 und erneut 1372) dokumentiert diese Ehe auch ihre Zugehörigkeit zum europäischen Hochadel und ihren Aufstieg über das steirische Kerngebiet hinaus zu einem politischen und ökonomischen Faktors ersten Ranges im südosteuropäischen Raum, der sich unter Graf Hermann II. († 1335) in enger Anlehnung an den ungarischen König Sigismund (1387-1437, seit 1410/11 römisch-deutscher König, seit 1420 böhmischer König, seit 1433 Kaiser) vollzog.
Aus der Ehe A.s mit Władisław ging nur eine Tochter hervor, die am 8. April 1408 geborene Hewig (Jadwiga).
A. starb am 20. oder 21. März 1416 in Krakau und wurde in der Kathedrale von Krakau vor dem Altar der heiligen Dorothea beigesetzt.
Werke
Literatur / Quellen
Balzer 1951, Caro/Röpell 1869, Dopsch 1974/75), Fugger Germadnik 1999, Grdina 1994, Halecki 1991, Perzanowska 1986