Agnes von Waiblingen
Geb. 1072/73 (Mitte Juni 1072 [Muschka 2012])
Gest. 24.9.1143
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Bertha von Turin und Savoyen († 27.12.1087) und Kaiser Heinrich IV. (11.11.1050-7.8.1106; seit 1053 Mitkönig, seit 1056 König, 1084-1105 Kaiser); Geschwister: Adelheid (geb. 1070; †4. Juni vor 1079), Heinrich (geb.1. oder 2. August 1071; †2. August 1071), Konrad (III.) (geb. 12. Februar 1074; † 27. Juli 1101; 1076-1087 Herzog von Niederlothringen; Mitkönig seit 1087, seit 1093 König von Italien, 1098 abgesetzt; verheiratet mit Maximilla († nach April 1138), Tochter des Grafen Roger I. von Sizilien († 22. Juni 1101); Heinrich (V.) geb. 11. August 1086, † 23. Mai 1125; 1106-1125 deutscher König, seit 1099 Mitkönig, seit 1111 Kaiser, verheiratet mit Mathilde von England († 10. September 1167).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet in erster Ehe mit Herzog Friedrich I. von Schwaben (†1105) und in zweiter Ehe mit Markgraf Leopold III. von Österreich (†1136); Kinder: aus 1. Ehe: Friedrich, Herzog von Schwaben, (amt. 1136-1147, verheiratet mit Judith von Bayern, in zweiter Ehe mit Agnes von Saarbrücken († nach 1147); Konrad, (1138-1152 König), verheiratet mit Gertrud von Sulzbach; Gertrud († vor 1156), verheiratet mit Graf Hermann von Stahleck (†1156); Kinder aus 2. Ehe: Adalbert (?) (†1138/39), verheiratet in erster Ehe mit Adelheid, in zweiter Ehe mit Sophia von Ungarn; Pfalzgraf/Markgraf/Herzog Heinrich II. (reg 1140-1177), verheiratet in erster Ehe mit Gertrud von Süpplingenburg (†1043), in zweiter Ehe mit Theodora Komnena aus Byzanz (†1183); Markgraf von Österreich und Herzog von Bayern Leopold IV. (reg. 1137-1141), verheiratet mit Maria von Böhmen-Schlesien; Bertha, verheiratet mit Burggraf Heinrich von Regensburg († um 1150); Agnes († nach 1157) verheiratet mit Wladislaw von Polen-Schlesien; Ernst († nach 1137); Otto, Bischof von Freising (†1158); Konrad, Erzbischof von Salzburg († nach 1168); Elisabeth (†1143), verheiratet mit Graf Hermann II. von Winzenburg (29. Jänner 1152); Gertrud (†1151); Judith († nach 1191).
Laufbahn: In der Person A. v. W. begegnet die wohl prominenteste Frau eines Babenbergers, die dieser Familie und Dynastie zu großem Ansehen und Prestige verhalf.
A. wurde als Tochter des vorletzten salischen Kaisers Heinrich IV. und seiner ersten Ehefrau Bertha von Turin und Savoyen geboren. Während die Bezeichnung der Dynastie als Salier gerade noch zu Lebzeiten des letzten Herrschers aus der Familie auftaucht, wurde die Bezeichnung der Heinriche von Waiblingen für das Selbstverständnis der Familie viel bedeutsamer. Das Gut Waiblingen brachte die schwäbische Herzogstochter und Stammmutter der salischen Kaiserdynastie, Gisela, die mütterlicherseits von den Karolingern abstammte, in die Familie. Kaiser Konrad I. (reg. 1024-1039; seit 1027 Kaiser), der Urgroßvater der A., nannte sich als erster als Waiblinger. Waiblingen gehörte auch zum Ausstattungsgut der A. als sie den Staufer Friedrich ehelichte. Das Gut und der Name Waiblingen gewannen auch für diese Familie einen hohen Symbolwert, nicht zuletzt bei ihren Ambitionen, die Königskrone zu erringen, sodass A. v. W. ein wichtiges Bindeglied zwischen der Dynastie der Staufer und der Salier wird. Waiblingen lebt in der mittelalterlichen italienischen Bezeichnung Ghibellinen für Staufer und Anhänger des Kaisers fort.
Die Ehe ihrer Eltern stand zu Beginn unter keinen guten Stern. Die Verlobung Heinrichs mit Bertha als Kinder 1054 war entgegen den bisherigen Heiratsgepflogenheiten eines Thronfolgers in ottonisch-salischer Zeit situativ aus machtpolitischen Erwägungen aufgrund des Bruches der Canusiner in Oberitalien mit der salischen Königsmacht erfolgt. Bertha war am salischen Königshof erzogen worden, und 1066 waren Krönung zur Königin und Heirat erfolgt. Drei Jahre später kam es zum Eklat, als Heinrich mit dem Argument, die Ehe sei nicht vollzogen worden, die Trennung anstrebte. Der Papst lehnte eine Annullierung der Ehe jedoch strikt ab, und Heinrich fügte sich in die Ehe. In der Folge gebar Bertha in den Jahren 1070 bis 1074 vier Kinder: Adelheid (geb. 1070) und Heinrich (geb. 1071) – letzterer ist gleich nach der Geburt verstorben und Adelheid vermutlich als Kleinkind, vielleicht am 4. Juni 1076 −, gefolgt von Agnes (1072/1073) sowie dem ersehnten Thronfolger Konrad (Februar 1074); das fünfte Kind Heinrich kam erst zwölf Jahre später (1086) zur Welt, 16 Monate bevor Bertha starb. Während Berthas Mutter Adelheid (†1079) eine der mächtigsten und tatkräftigsten Fürstinnen ihrer Zeit war, blieb Bertha zeit ihres Lebens konturlos und kam zweifelsohne nicht an die Einflussmöglichkeiten ihrer ottonisch-salischen Vorgängerinnen heran, ein Umstand, der wohl auch im Verhalten Heinrichs und seinem Verhältnis zu ihr begründet lag.
A. war nach ihrer väterlichen Großmutter, Agnes von Poitou (†4.12.1077), benannt. Ihre ersten Lebensjahre wird A. in der Umgebung ihrer Mutter verbracht haben, deren Itinerar von dem des Königs oftmals längere Zeit divergierte; jedoch wird wohl auch A. und nicht nur, wie in den Quellen belegt, ihr Bruder Konrad beim Zug im tiefsten Winter über die Alpen und beim Zusammentreffen von Kaiser und Papst in Canossa 1077 dabei gewesen sein.
Wie einst ihr Großvater seinen Sohn wurde A. nun von ihrem Vater als Mittel zur Konfliktbewältigung instrumentalisiert. In der Konfrontation Heinrichs IV. mit den deutschen Fürsten hatte sich Graf Friedrich von Staufen, der Erbauer der Burg Hohenstaufen als treuer Gefolgsmann bewährt. 1079 wurde ihm das Herzogtum Schwaben übertragen und ihm die kleine A., die nicht älter als sechs oder sieben Jahren war, in die Ehe versprochen. Das Kalkül Heinrichs war aufgegangen; Friedrich blieb zeitlebens ein treuer Parteigänger des Saliers, vice versa profitierte auch die Familie der Staufer durch die Verbindung mit A. durch einen enormen Zugewinn an Prestige, Macht und Besitz, eine Bindung die über den Tod Heinrichs IV. hinausging und die im Selbstbewusstsein der Familie ihren Niederschlag fand.
Wo sich A. in der Folge bis zu ihrer Ehefähigkeit im Alter von etwa zwölf bis vierzehn Jahren aufhielt ist unbekannt. Mit Friedrich von Staufen wurde sie einem Mann angetraut, der um etwa 22 Jahre älter war als sie, und bereits eine Ehe hinter sich gehabt haben mag, wenngleich darüber nichts bekannt ist. Die Ehejahre mit Friedrich dürfte sie auf der Burg Staufen verbracht haben. Aus der Ehe mit Friedrich gingen entgegen der vom Historiker Hans Martin Decker-Hauff (1917-1992) behaupteten Kinderzahl von elf, die auf seinen eigenen falschen Quellenrekonstruktionen beruhten (Decker-Hauff 1977) und lange Zeit die Forschung geprägt hatten, drei Kinder hervor: die Söhne Friedrich, der seinem Vater im Herzogsamt nachfolgte und Konrad, der spätere Kaiser Konrad III; die beiden waren beim Tod ihres Vaters 15 bzw. 12 Jahre alt; die Tochter Gertrud dürfte noch im Kindesalter gewesen sein.
A. ist zusammen mit Friedrich und den beiden Söhnen Mitbegründerin des Benediktinerklosters Hirsauer Prägung Lorch im Remstal (wohl um 1100), dessen Klosterkirche von 1140-1208 als eine der Grablegen der Familie, darunter als prominenteste die aus Byzanz stammende Kaiserin Irene (†1208) diente, und wohin auch der 1105 verstorbene Friedrich umgebettet wurde. Zur Ausstattung dürfte auch Heiratsgut der A. verwendet worden sein.
A. war im selben Jahr Witwe geworden als ihr Vater Heinrich IV. von seinem eigenen Sohn und A.‘ jüngsten Bruder Heinrich (V.) abgesetzt wurde; auch dieser Sohn wie zuvor schon Konrad hatte sich gegen den Vater erhoben. In einem Punkt scheint aber der jüngere Heinrich von seinem Vater gelernt und diesen sogar noch an Dreistigkeit übertroffen zu haben, wenn man bedenkt, dass A. eine Frau war, die das dreißigste Lebensjahr überschritten hatte, Mutter dreier Kinder und ihr Bruder, der vom Alter ihr Sohn hätte sein können, aus machtpolitischen Überlegungen bedenkenlos gegen seinen eigenen Vater dessen eigene Tochter in die Waagschale warf, um eine Wende zu seinen Gunsten herbeizuführen. Von einem gemeinsamen Plan der Geschwister oder einer Zustimmung der A. berichten die Quellen nichts (Zey 2008). Am Höhepunkt der Auseinandersetzung – die beiden Heinriche, Vater und Sohn, standen sich mit ihren Truppen am Fluss Regen nahe Regensburg gegenüber −, liefen Markgraf Leopold III. von Österreich, der zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoi von Böhmen das größte Truppenkontingent an der Seite des alten Heinrich stellte, nicht direkt über, verließen aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit das kaiserliche Aufgebot, ein Verhalten, das auch nicht gerade ein günstiges Licht auf A.‘ zweiten Gemahl wirft. Es war nach mittelalterlichem Rechtsempfinden Fahnenflucht und ein klarer Bruch des Lehenseides sowie die Preisgabe seines Lehensherrn der physischen Vernichtung, mögen auch moderne Historiker nach Rechtfertigung für Leopolds Verhalten suchen (etwa Röhrig 1985; Brunner 2009).
A. scheint sich, in ihr Schicksal gefügt zu haben, wenngleich unbekannt ist, mit welchen Gefühlen. Wann und wo genau die Hochzeit im Jahr 1106 stattgefunden hat – im selben Jahr ist auch ihr Vater gestorben (7. August) −, ist nicht überliefert. Im so genannten Salierstemma im Chronicon universale des Ekkehard von Aura († nach 1125) ist A. in einem Medaillon dargestellt und als Ehefrau des Markgrafen Leopold ausgewiesen (Abschrift mit Federzeichnung, Corvey um 1130 (abgegangenes Original von 1106/1107), Staatsbibliothek Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Ms. Lat. fol. 295, fol. 81v; Abb. Muschka 2012, S. 277).
Ihrer vornehmen Herkunft aus königlichen Haus gemäß, dürfte A. mit einer beträchtlichen Mitgift ausgestattet worden sein, vermutet wird königlicher Grundbesitz in der Mark, wenngleich sich ihr Heiratsgut nicht genau bestimmen lässt. Jedenfalls wurde der Markgraf dadurch in die Lage versetzt, Kirchen und Klöster zu beschenken, was oft gemeinsam mit der Markgräfin erfolgte. Wohl unter Einfluss und Mitwirkung der A. wurde Klosterneuburg bei Wien zum zentralen Herrschaftssitz ausgebaut, wo er auch ein Kanonikerstift und den Bau einer Kirche als größte in der Mark großzügig dotierte (Grundsteinlegung 12. Juni 1114), das 1133 unter Propst Hartmann (amt. 1134-1140; dann 1140-1164 Bischof von Brixen) in ein Augustiner Chorherrenstift nach dem Vorbild der von Erzbischof Konrad von Salzburg (amt. 1106-1147) initiierten Kanonikerreformbewegung umgewandelt wurde. Parallelen mit der schwäbischen Heimat der Markgräfin unterstreichen ihre Mitwirkung (Schleierlegende von Klosterneuburg / Ringlegende der Johanniskirche von Schwäbisch Gmünd an der Rems). In Klosterneuburg befinden sich heute noch zwei Gegenstände, die mit dem Stifterpaar verbunden werden und die möglicherweise die Anregung zur bekannten Schleierlegende boten (älteste Version 1371 aufgezeichnet), nach der die Gründung des Stiftes an der Stelle stattfand, an der der am Hochzeitstag vom Wind verwehte Schleier der A. neun Jahre später bei der Jagd von den Hunden des Markgrafen unversehrt auf einem Holunderstrauch aufgespürt worden war. Zum einen handelt es sich um den großen siebenarmigen in Baumform gestalteten Bronzeleuchter (Symbol für „Wurzel Jesse“ [Jes. 11, 1] und die sieben Gaben des Heiligen Geistes; Christus- und Mariensymbol) aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, eine Veroneser Arbeit, vermutlich eine Stiftung Leopolds und der A.; der Leuchter hatte einen alten Holzkern, der als „sambucus“ (Holunderbaum) bezeichnet wird und der im 18. Jahrhundert als vom Holunderbaum der Legende stammend galt. Zum anderen ist es der sogenannte Agnesschleier, ein sehr feines Seidengewebe aus dem Vorderen Orient mit einer aus Goldfäden geflochtener Spitze mit eingehängten Goldplättchen, das ins 12. Jahrhundert datiert werden kann. Die ursprüngliche Funktion dieses Stoffstückes war vielleicht die Umhüllung einer Reliquie, oder es handelt sich um eine Gewandreliquie der Gottesmutter, wie sie im Mittelalter verschiedentlich zum Reliquienschatz von Marienkirchen gehörte, bevor es zum Schleier der A. avancierte. Ein weiteres Indiz für die maßgebende Einflussnahme der Markgräfin auf die Klosterneuburger Stiftung ist die feierliche Begehung ihres Todestages im Frauenstift, dessen Errichtung unter Propst Hartmann ganz dem Geist der Salzburger Chorherrenreform entsprach.
Der Heirat mit der Kaisertochter und -schwester ist es auch zu verdanken, dass Leopold nach dem Tod seines Schwagers Kaiser Heinrich V. (23. Mai 1125) als Königskandidat auftreten konnte und durchaus nicht nur mit Außenseiterchancen, wobei einer der Konkurrenten sein Stiefsohn Herzog Friedrich II. von Schwaben war.
Laut dem Chronicon pii marchionis, einem Einschub in die Klosterneuburger Annalen um 1180, mit der Tendenz Leopold als pius zu stilisieren, gingen aus der Ehe insgesamt 22 Kinder hervor, sechs Söhne und fünf Töchter sowie sieben im Kleinkindalter verstorbene Kinder. Aufgrund der Tendenz der Quelle, die Ehe Leopolds und A.‘ als heiligmäßig darzustellen, werden ihre erste Ehe sowie die Kinder aus dieser Ehe verschwiegen. Keine Einigkeit herrscht in der Forschung über die Reihenfolge der Geburt der Kinder aus der österreichischen Ehe. In Klosterneuburg befindet sich in der Babenberger-Gruft ein seit Leopolds Heiligsprechung leerer Grabschacht mit einer Grabplatte von um 1500 darüber, die Inschrift weist das Grab als die namenlosen, unschuldigen Kinder Leopolds aus; A. wird nicht erwähnt. Wilhelm Muschka hat zudem den Versuch unternommen, die Geburten dieser Kinder unter die bekannten bzw. eruierten Geburtsdaten der Babenbergerkinder einzureihen, was mit Schwierigkeiten verbunden ist, sodass er in Frage gestellt hat, dass A. die Mutter dieser war; auch die Vaterschaft Leopolds dieser Kinder hält er nicht für zweifellos erwiesen.
Karl Lechner (1897-1975) hat die These aufgestellt, dass der älteste Sohn Adalbert, im Chronicon pii marchionis, als primogenitus ausgewiesen, einer ersten Verbindung des Markgrafen entstammt haben soll, da er in einer spätestens Ende 1119 datierten Vertragsnotiz als Vogt der Passauer Kirche auftaucht und zu diesem Zeitpunkt als Sohn der A. gerade 13 Jahre alt gewesen sein kann. Eine erste Ehe des Markgrafen ist jedoch quellenmäßig nirgends verbürgt und schon gar nicht, dass die in Vorschlag gebrachte erste Frau dem Geschlecht der Herren von Perg angehört habe. In den Urkunden wird Adalbert ganz selbstverständlich zu den Söhnen der Markgräfin gerechnet (Weller 2004). Eine DNA-Analyse hat zudem erbracht, dass Adalbert ein Agnessohn sei, doch ist es zweifelhaft, ob die untersuchte Person auch Adalbert war. Insgesamt sind aus den zwei Ehen der Salierin 14 Kinder bekannt, die das Erwachsenenalter erreichten.
Leopold war am 15. November 1136 wohl eines natürlichen Todes gestorben. Ein an A. adressiertes Beileidsschreiben des Papstes Innozenz II. (amt. 1130-1143) vom 8. Jänner 1137 mahnt die Familie zur Eintracht, was zumeist als Uneinigkeit der Söhne um die Nachfolge interpretiert wird; das Schreiben verweist auch auf A. Einfluss und dass sie es war, die (familien)politisch die Fäden in der Hand hielt. Nach Kaiser Lothars III. Tod, der sich 1125 in der Königswahl durchgesetzt hatte, wurde ihr staufischer Sohn Konrad 1138 König, der sich gegen den vom Süpplingenburger designierten Kandidaten, Herzog Heinrich den Stolzen von Bayern durchgesetzt hatte. In der Mark hatte als Nachfolger Leopolds zunächst der drittgeborene Sohn Leopold IV. die Herrschaft angetreten, nachdem er auf einer Fürstenversammlung wohl unter der Leitung der Markgräfin im Frühjahr 1137 in Tulln Anerkennung gefunden hatte und es zu einer Aussöhnung der beiden Brüder Adalbert und Leopold gekommen war. In den nun aufbrechenden Gegensatz zwischen Staufern und Welfen kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen dem staufischen König und seinen babenbergischen Brüdern. Leopold IV. wurde Anfang 1139 mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Adalbert und Ernst waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben. Kurz vor ihrem Tod am 24. September 1143 erlebte sie noch die Hochzeit 1142 mit Gertrud, der Witwe Heinrichs des Stolzen und ihres Sohnes Heinrich, der im Frühjahr 1143 in der Nachfolge seines Bruders Leopold mit Bayern belehnt wurde. Trotz der hohen Geburtenrate erreichte sie das hohe Alter von etwa 70 Jahren und wurde damit älter als jede Frau oder Tochter aus salischem Haus. A. starb am 24. September 1143 und wurde an der Seite ihres Mannes Leopold in Klosterneuburg bestattet.
Ihre Nachkommen aus staufischen Haus bestimmten als Herrscher die Geschicke Europas, und die aus babenbergischen Haus stiegen zu Herzögen von Österreich auf und prägten diesen damit umschriebenen Raum. Zwei ihrer Söhne, Otto und Konrad, schlugen eine geistliche Laufbahn ein, wobei Otto zu einem der bedeutendsten Chronisten des Mittelalters, insbesondere der ersten Regierungsjahre seines Neffen Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (reg. 1152-1190), wurde.
Werke
Literatur / Quellen
Brunner 2009, Decker-Hauff 1977, Dienst 1975, Dienst 2013, Heckert 2008, Lechner 1992, Muschka 2012, Parson 2011, Röhrig 1964, Röhrig 1985, Röhrig 1994, Ubl 2011, Weller 2004, Zey 2008