Adler, Valentine Dina

Ökonomin, Individualpsychologin und Journalistin
Geb. Wien, 12.8.1898 (auch: 5.5., 5.8.)
Gest. Gulag?, Sowjetunion, 6.7.1942?

Herkunft, Verwandtschaften: Älteste Tochter von Alfred Adler (1870-1937); Mutter: Raissa Timofejevna Adler, geb. Epstein (1873-1960). Geschwister: Alexandra (1901-2001), Kurt (1905-1997) und Cornelia (1909).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1925 Heirat mit Gyula Sas (auch Racs), russischer (oder ungarischer) Publizist, der im Außendienst für die sowjetische Nachrichtenagentur Imprector arbeitete.
Ausbildungen: Studium der Volkswirtschaft. Abschluss: Dr.oec.
Laufbahn: Die Freundschaft der Familie Adler mit der Familie Trotzki prägte früh ihr politisches Verständnis. Sie hielt Vorträge bei den sozialistischen Studenten, 1918 Beitritt zur SDAP, 1919 Mitglied der KP; in Berlin Mitglied der KPD, Arbeit bei einer russischen Handelsagentur, Tätigkeit in der Berliner Ortsgruppe der Individualpsychologen, vor allem in der Gründungszeit, hier insbesondere als Bibliothekarin. Anfang der 1930er Jahre in Moskau in der Internationalen Organisation für Emigranten (MOPER), wieder in Berlin für die Zellenzeitung „Der Bankangestellte“ und als Kassenrevisorin sowie Propagandistin des „Schutzbundes“ tätig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 emigrierte sie über Schweden nach Moskau und wurde Redakteurin in der „Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter“. Zusammen mit ihrem Mann wurde sie vermutlich in Zusammenhang mit dem Hochverratsprozess gegen ihren Freund Karl Radek, am 22.1.1937 (auch 2.2.) verhaftet, seit dieser Zeit bestand kein Kontakt mehr zu ihrer Familie, Internierung im Butyrka-Gefängnis, am 19.9.1937 vom Militärtribunal des Obersten Gerichts der UdSSR wegen trotzkistischer Tätigkeiten und illegaler Auslandskontakte zu Trotzkisten zu einer 10-jährigen Lagerhaft verurteilt, eine Auslieferung an Deutschland 1939/40 kam nicht zustande; Erst 1952 erhielt ihre Mutter aus Moskau Nachricht über das Schicksal der Tochter. Am 11.8.1956 durch Erkenntnis des Militärkollegiums beim Obersten Gerichtshof der UdSSR rehabilitiert.

Werke

„Bemerkungen über die soziologischen Grundlagen des ‚männlichen Protests‘. In: IZI 3“ (1925)

Literatur / Quellen

Bruder-Bezzel 1983, Kenner 2002, ÖNB 2002, Schafranek 1991, Schiferer 1995, http://www.diss.fu-berlin.de/, http://www.vibd.de/psychologie, http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/adler_alfred.htm,

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