Penkala Alice, geb. Rosa Alice Krausz, Ps. Robert Anton, Sebastian, Anneliese Meinert, Alois Piringer, Berta Bruckner; Schriftstellerin
Geb. Wien, 8.2.1902
Gest. Antibes, Frankreich, 19.5.1988
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Sigmund Krausz (1872-1941), Kurarzt in Baden bei Wien, veröffentlichte Romane und Theaterstücke unter dem Pseudonym Ludwig Anton, war zionistisch tätig. Mutter: Else, geb. Donreich (1878-1942), starb kurz vor der Deportation nach Theresienstadt. Schwester: Edith, war in jüdischen Institutionen tätig.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1938 Heirat mit Richard Charas (†1941). 1943 Heirat mit Stany Penkala.
Ausbildungen: Besuchte das Gymnasium in Baden bei Wien, wo ihr Vater als Kurarzt tätig war. 1919 legte sie die Matura ab und begann 1920 das Studium der Rechtswissenschaften, 1925 Dr.iur.
Laufbahn: Schon während des Studiums veröffentlichte sie Glossen, Gedichte und Kurzgeschichten in satirischen Blättern wie „Muskete“ und „Faun“. Ab 1923 schrieb sie meist unter ihrem Pseudonym für die Tageszeitung „Der Tag“. Nach einem Gerichts- und Anwaltspraktikum wechselte sie in den Journalismus. Unter dem Pseudonym „Sebastian“ schrieb sie hauptsächlich sozialkritische Prozessberichte für das Blatt „Der Abend“. 1929-1931 lebte sie in Berlin und war Mitarbeiterin bei „Berlin am Morgen“. Nach ihrer Rückkehr nach Wien schrieb sie an Romanen und Kurzgeschichten. Zusammen mit ihrer Schwester und Ernst Procopovici baute sie ab 1933 den Österreichischen Zeitungsdienst ÖZ auf, eine Presseagentur für Prozessberichte. Bis zum „Anschluss“ 1938 blieb sie Chefredakteurin. Danach absolvierte sie unter anderem Kosmetikkurse um sich auf die Emigration vorzubereiten. 1939 versuchte sie in Paraguay einzureisen, wurde jedoch zurückgewiesen und musste nach Europa zurückkehren. Mit Hilfe der HICEM gelang es ihr nach Tanger zu gelangen. Dort hielt sie sich mit den unterschiedlichsten Berufen über Wasser. Ab 1946 lebte sie in Südfrankreich. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten im Londoner „Zeitspiegel“ und Arbeiten in Zeitungen im ganzen deutschen Zeitraum, verfasste mehrere Romane und ein Kinderbuch.
Qu.: Exilbibliothek im Literaturhaus, Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Heimweh nach anderswo“ (1960), „Vielgeliebte Therese“ (1965), „Die Silberne Maske“ (1966), „Anna und die Windmühlen“ (1967), „Sommer in St. Tropez“ (1968), „Das Haus der Siebenschläfer“ (1970), „Paris um 20 Murmeln“ (1971), „Die Liebenden von Cagnes“ (1975), „Gespenst auf Urlaub“ (1977), „Das Mondperlenkreuz“ (1982)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002, Scheuer-Weyl 2003, Wall 2004