Tausig Franziska

geb. Gatner; Köchin, Schriftstellerin und Zeitzeugin

Geb. Temesvár, Rumänien (Timișoara), 9.5.1895
Gest. Wien, 1.1.1989

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Leopold und Laura Gatner, geb. Steiner, mehrere Geschwister. Jüdische Kaufmannsfamilie. Der Vater betrieb einen Holzhandel in Wien. Beide Eltern wurden am 29.7.1942 nach Theresienstadt und am 21.9.1942 nach Treblinka deportiert, wo sie ermordet wurden.

LebenspartnerInnen, Kinder: Eheschließung 1914 mit Dr. Aladar Tausig, Advokat, geb. 26.10.1886 in Temesvár, gest. 13.8.1943 in Shanghai; Sohn: Otto, Schauspieler, geb. 13.2.1922, gest. 10.10.2011 in Wien. Otto Tausig entkam der Verfolgung durch das NS-Regime 1938 mit einem Kindertransport nach England.

Ausbildungen: Volks-, Haupt- und Fortbildungsschulen in Wien.

Laufbahn: F. T. und ihrem Ehemann gelang es nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland nach Shanghai zu emigrieren, wo sie als Köchin arbeitete, ehe sie dort – gemeinsam mit ihrem schwer kranken Mann – eine Art Wiener Bäckerei betrieb. Nach dem Tod ihres Mannes 1943 brachte sie sich mit verschiedenen Haus- und Küchenarbeiten durch. 1947 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie wieder mit ihrem Sohn zusammentraf. Sie begann als Schriftstellerin zu arbeiten, verfasste regelmäßig Beiträge über ihre Erlebnisse in China für die „Arbeiter-Zeitung“ und später zahlreiche Artikel – speziell über Kinderschicksale – für die Wochenzeitung „Die Frau“.

Werke

„Shanghai Passage. Emigration ins Ghetto“ (1987, 22007). Zahlreiche Artikel für „Arbeiter-Zeitung“ und „Die Frau“

Literatur / Quellen

Qu.: Wiener Israelitische Kultusgemeinde (Geburts- und Trauungsbücher); VGA, Literaturhaus Wien.

L.: Vansant 2001

BiografieautorIn:

Traude Bollauf