Rivin Anita, geb. Finkelstein; Pädagogin und Schriftstellerin

Geb. Wien, 20.8.1924

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Sigismund Finkelstein (gest. 1959 in Jerusalem), Zionist und Redakteur der „Stimme“ in Wien. Mutter: Ella Pollak (1889-1977) Bruder: Theodor Finkelstein (geb. 1925 in Wien, lebt in Kalifornien). Nach dem „Anschluss“ wurde die Kanzlei des Vaters geschlossen.

LebenspartnerInnen, Kinder: War 1946-1957 mit Ernst Riesenfeld (Rivin) verheiratet, vier Töchter. Ausbildungen: A. R. besuchte die Volksschule in Wien und war später Schülerin am Chajes-Gymnasium. Maturierte als Externistin und studierte ab 1957 Anglistik und Pädagogik an der Hebrew University in Jerusalem, 1969 B.A. in English Literature, 1972 B.A. in Education.

Laufbahn: 1939 konnte A. R. mit einem Kindertransport nach London fliehen und war im Hotel for Emigrant Children, Willesdan Lane untergebracht. 1942 kam sie illegal nach Palästina. Sie war als Sprachlehrerin in Jerusalem tätig, schreibt in Englisch, Deutsch und Hebräisch Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane und Gedichte. Mehrere Arbeiten entstanden für den israelischen Rundfunk und für deutsche Tageszeitungen. Ihre Feuilletons erschienen in der Zeitung „Maariv“. Außerdem schrieb sie für die englischsprachige „Jerusalem Post“.

Ihre Romane und Erzählungen weisen autobiografische Züge auf. Ihr Jugendbuch „Ich heiße nicht Fatso“ erzählt die Geschichte eines Jungen, der die Scheidung seiner Eltern nicht überwinden kann. In „Im Fieber der Stunden“ porträtiert sie eine Frau, die den Sinn ihres Lebens sucht und die die Ängste, ausgelöst durch ihre Kindheit im nationalsozialistischen Österreich, zu verdrängen sucht.

Ausz., Mitglsch.: Mitglied des Haschomer Hazair, der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Schriftsteller und Publizisten in Israel, 1996 National Self Publishing Award, Reader’s Digest.

Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek.

W.: „Ich heiß´ nicht Fatso. Jugendbuch“ (1992), „Im Fieber der Stunden. Erzählung“ (1993), „Die Feuerprobe. Roman“ (1993), „Fire & Ice. Love Poems & Other Blunders“ (1994)

L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Douer 1997, Ruiss 1997, Seeber 1998

 

Susanne Blumesberger