Loehr Maja von, auch: Maria Anna Loehr; Schriftstellerin, Soziologin und Übersetzerin
Geb. Wien, 9.3.1888
Gest. Purkersdorf b. Wien, NÖ, 14.4.1964
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Friedrich Loehr, Archäologe.
Ausbildungen: Besuchte das Erste Mädchen-Gymnasium in Wien. Studierte Germanistik, Romanistik, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Wien, 1912 Dr.phil., 1913 Ausbildung zur wissenschaftlichen Bibliothekarin an der Hofbibliothek.
Laufbahn: 1914-1917 Bibliothekarin bei der Statistischen Zentralkommission, dem heutigen Statistischen Zentralamt in Wien. Unternahm Vortragsreisen nach Dänemark und Schweden, trug am Wiener Volksbildungsinstitut vor. 1919/20 leitende Angestellte im Wiener Fürsorgewesen, diese Stelle gab sie auf, um sich der Schriftstellerei widmen zu können. Sie übersetzte aus dem Schwedischen und hielt weiterhin Vorträge. 1926 wurde sie von der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft zur Mitherausgabe der Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestandes der Firma eingeladen. Ab 1930 bezeichnete sie sich als Privatgelehrte. Ab den 1920er Jahren betätigte sie sich politisch für die Österreichischen Heimwehren. Im Juli 1938 emigrierte sie als „Halbjüdin“ nach Stockholm. Stellte ein Ansuchen um „Gleichstellung mit den deutschblütigen Volksgenossen“ und „Anerkennung als deutsche Wissenschaftlerin“, kehrte 1939 nach Wien zurück. Während des Krieges betrieb sie vor allem historische Forschungen. Ende 1944 gründete sie einen Lesezirkel, der vor allem Goethe gewidmet war. Ab 1945 war sie Schriftleiterin und Mitherausgeberin der Schriftenreihe „Der Bindenschild. Darstellungen aus dem Kultur- und Geistesleben Österreichs“ (1946-1947). Ab 1947 bezahlte Mitarbeiterin der kurzlebigen Zeitschrift „Theater einst und jetzt“ in Wien. Ab 1948 unternahm sie erneut Auslandsreisen, vor allem nach Dänemark und Schweden. Sie lebte zuletzt von Forschungsaufträgen des Landes Steiermark und Zuwendungen von Privatpersonen. M. L. starb verarmt und vereinsamt im Sanatorium Purkersdorf.
Ausz., Mitglsch.: 1952 Förderungspreis der Stadt Wien.
Qu.: AGSÖ Graz; DB NS-Lit. Graz.
W.: Übersetzungen: „Fogelklou, Emilia: Die heilige Brigitta von Schweden. Übersetzung aus dem Schwedischen“ (1929)
L.: Buchegger 2002, Internet: AGSÖ