Fröhlich Anna, Nanette, Netti; Sängerin, Musiklehrerin und politische Aktivistin
Geb. Wien, 19.9.1793
Gest. Wien, 11.3.1880

Herkunft, Verwandtschaften: Älteste von vier Schwestern: Barbara, Josephine, Katharina.
Freundschaften: Mit Grillparzer und Schubert befreundet; ab 1849 lebte Grillparzer bei Katharina, Anna und Josefine Fröhlich.
Ausbildungen: Schülerin Hummels (Klavier) und Sibonis (Gesang).
Laufbahn: Unterrichtete 1819-54 an der am Wiener Konservatorium der Gesellschaft für Musikfreunde eingerichteten „Singschule“. Widmete ihr Vermögen für eine Stiftung zugunsten der KünstlerInnen und SchriftstellerInnen. Im März 1848 wurde sie auch politisch aktiv. Um ihre Solidarität mit der 1848er-Bewegung zu bekunden, unterzeichneten 546 Frauen eine Petition, die inhaltlich den politischen Akt des Einkaufens mit karitativem Engagement verband. Der Hauptproduktionszweig Wiens, das Textilgewerbe, befand sich seit Jahren in einer Krise. Nun bemühten sich Wienerinnen als Konsumentinnen, dagegen anzukämpfen. A. F. setzte ihre Unterschrift unter den Aufruf „An die Frauen in Wien“, in dem sich die Unterzeichnerinnen verpflichteten, für „das Heil des geliebten Vaterlandes und für das Wohl aller Klassen, besonders der Arbeit-Bedürftigen […] von jetzt an keine Stoffe ausländischer Fabrikanten mehr zu kaufen, sondern von der inländischen Industrie ihren derartigen Bedarf zu nehmen“. (Hauch 1990, Anhang 1)

L.: Hauch 1990, Marx/Haas 2001, ÖBL, Riemann 1975, www.aeiou.at