Fröhlich Aloisia, geb. Holzinger; Widerstandskämpferin
Geb. Leoben, Stmk., 21.6.1908
Gest. Leoben, Stmk.,15.1.1948
A. F. kam in Leoben zur Welt, wo sie auch vor ihrer Verhaftung lebte. Sie heiratete Anton Fröhlich, der von Beruf Lokführer und in der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft beschäftigt war. Das Ehepaar hatte eine Tochter und einen Sohn. Mit ihrer antifaschistischen Einstellung unterstützte Frau A. F. die PartisanInnen im Raum Leoben äußerst tatkräftig. Als Mitglied der Kommunistischen Partei stellte sie ihre Wohnung für geheime Treffen von Max Muchitsch und seinen KameradInnen zur Verfügung. Zudem brachte sie Geld für die illegale Organisation auf. Am 15. August 1944 wurden Frau A. F. sowie ihre 14-jährige Tochter Helga und ihr Mann Anton verhaftet. Zunächst kam Frau A. F. in Leoben in Haft, wo sie schweren Misshandlungen durch die dortigen Gestapobeamten ausgesetzt war. Im Jahr 1946 gab sie bei der Zeugeneinvernahme in der Strafsache Johann Stelzl zu Protokoll: „In der Folge wurde ich, und zwar von Augustin, noch fünfmal verhört und zweimal mit einer Stahlrute geschlagen. Er schlug mich ins Gesicht mit den Händen und auf Hände, Füße und Gesäß mit der Rute. Im Oktober wurde ich dann nach Ravensbrück gebracht.“ Frau A. F. befand sich unter jenen 59 Frauen, die am 29. September 1944 mit einem „Sondertransport“ aus Graz kommend im Viehwaggon nach Ravensbrück deportiert wurden. Dort wurde sie unter der Nummer 75063 registriert. Nach einem Monat erfolgte ihre Überstellung in ein Nebenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg – nach Graslitz (heutiges Tschechien). Dort musste sie, bis zu ihrer Befreiung Ende April 1945, die Nummer 58340 tragen. Circa einen Monat nach der Befreiung konnte A. F. nach Leoben zurückkehren. Ihr Mann Anton hatte zwar Mauthausen und Buchenwald überlebt, aber nur einige Monate später verstarb er in Graz an den Folgen der KZ-Haft. A. F. verlor auch ihren Sohn (in einem Schreiben ans Sozialministerium aus 1947 gab sie an, dass während der NS-Zeit ihre beiden Kinder verschleppt worden waren). Ihre Gesundheit war nach dem Krieg ebenfalls schwer angeschlagen, insbesondere ihr Herz, und ihre Erwerbsfähigkeit daher stark eingeschränkt. In der Folge beantragte die nun alleinerziehende Mutter einer Tochter eine Dauerrente beim Sozialministerium. Ob diesem Ansuchen stattgegeben wurde, ist nicht bekannt. Schon im Alter von 39 Jahren, am 15. Jänner 1948, verstarb A. F. in Leoben.
Qu.: Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück: Häftlingsdatenbank; DÖW: 13158e; Justizanstalt Leoben Gefangenenvermerk 03.08.1944 – 17.11.1944; Landesarchiv Steiermark: Opferfürsorgeakte; Sonderbestand Ravensbrück am DÖW: 50.333/171; 50.170/51.
L.: Muchitsch 1966

Brigitte Halbmayr