Falk Johanna (Ernestina Justine); Philosophin
Geb. Marburg an der Drau, Stmk., (Maribor, Slowenien), 5.2.1891
Gest. Wien, 27.7.1925
Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war Gustav Heinrich Falk (Wien, 25.1.1859 – Klagenfurt, 29.7.1911), ehemaliger Generalchefauditor im Reichs-Kriegsministerium, und ihre Mutter Helene Falk, geb. von Milde (Wien, 9.11.1865 – Wien, 12.1.1944). Sie hatte vier Geschwister: Elisabeth, Maria Helene, Hugo und Franz (alias Francis Frederick Charles Richards). Religionsbekenntnis: röm. kath., Muttersprache: deutsch.
Ausbildungen: Nach absolvierter Volkschule und zwei Klassen Bürgerschule in Wien, trat sie nach bestandener Aufnahmeprüfung in das siebenklassige Mädchen-Obergymnasium mit Öffentlichkeitsrecht ein. Im Juli 1910 maturierte sie mit Auszeichnung und immatrikulierte im folgenden Oktober an der philosophischen Fakultät der Universität Wien. Nach anfänglicher Unschlüssigkeit in der Wahl einer Studienrichtung (Mathematik, Physik, Pädagogik) wandte sie sich in den letzten Jahren ihres Studiums der reinen Philosophie und Geschichte zu. Sie besuchte Vorlesungen der Professoren Stöhr, Reininger, Dopsch und Redlich. Außerdem arbeitete sie am philosophischen Institut unter der Leitung von Prof. Stöhr und verfertigte dort auch ihre Dissertation mit dem Titel „Über Bergsons’s wissenschaftliche Metaphysik und ihre Grundlage, die pure duree“. Die Arbeit ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der „reinen Dauer“, welche bei Bergson im Mittelpunkt seiner philosophischen Überlegungen steht. Die Begutachtung der Dissertation erfolgte im Dezember 1915 durch die Professoren Stöhr und Reininger. Im darauffolgenden Sommersemster 1916 belegte J. F. noch Vorlesungen im Bereich Geographie und Geschichte.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters im Juli 1911 übernahm Leopold Feigl (Generalauditor) den Vormund von J. F., und auch den von Maria Falk, welche ab dem Wintersemester 1914/15 an der philosophischen Fakultät der Universität Wien studierte.
Qu.: UA Wien, Rigorosenakt, Nationale; Dissertation, UB Wien, Familienstammbaum: http://www.herzfeld-online.de/Falk.htm (24.06.09).
Reinhard Stanzl